Kyle Chalmers Sensations-Gold für 18-jährigen Schüler: Australiens nächster Superstar

Seit gestern Nacht geht sein Name um die Welt: Der australische Schwimmer Kyle Chalmers ist Schüler, erst 18 Jahre alt - und hat überraschend Gold über 100 Meter Freistil gewonnen. Dabei wollte er eigentlich in einer ganz anderen Sportart Karriere machen.

Mit diesem Sieg hätte wohl kaum jemand gerechnet, und nach der Hälfte der Strecke sah es auch überhaupt nicht gut aus für den Australier Kyle Chalmers. Der junge Schwimmer startete im olympischen Finale über 100 Meter Freistil vergleichsweise langsam, lag schnell zurück, wendete nach der Hälfte als Vorletzter - und legte dann ein sensationelles Finish hin: Nach insgesamt 47,58 Sekunden schlug er als Erster an. Ein gerade mal 18-jähriger Schüler hatte überraschend die Goldmedaille für sein Land geholt.

Es ist die frühe Krönung einer schon jetzt erstaunlichen Karriere. Chalmers, Sohn eines ehemaligen Profi-Footballspielers, wollte eigentlich in die Fußstapfen seines Vaters treten und strebte eine Karriere im Football an. Eher aus Spaß nahm er irgendwann an seiner Schule an einem Schwimmwettbewerb teil - und gewann ihn mit Leichtigkeit.

Entscheidende Verletzung 2015

Seither knackt der heute 18-Jährige einen nationalen Rekord nach dem anderen, laut der australischen Zeitung "The Advertiser" hält er alle Jugendrekorde seines Landes. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Singapur ging er im vergangenen Jahr über 50 und 100 Meter Freistil als Favorit an den Start und holte sich beide Titel. Längst wird er als Nachfolger des australischen Schwimm-Superstars Ian Thorpe gehandelt und erhielt in Erwartung einer großen Karriere von einem Trainer den Spitznamen "Prince". Ein weiterer Spitzname - "No dramas Chalmers" - wurde ihm in Rio verpasst und spielt auf seine Nervenstärke an. Das große Talent des 18-Jährigen ist es, nach eher schwachem Start das Feld von hinten aufzurollen.

Basketball, Fußball, Leichtathletik - Chalmers ist ein sportliches Multitalent. Seine Prioritäten waren trotzdem lange klar: "Um ehrlich zu sein, ich habe den Traum vom professionellen Football noch immer nicht aufgegeben", sagte er australischen Medien noch im Mai. Doch eine Verletzung zwang ihn 2015 dazu, sich zumindest vorübergehend umzuorientieren. Dabei habe er das Schwimmen lange nur als irgendeine weitere Sportart gesehen, sagte er. "Vermutlich habe ich das bis zum letzten Jahr gedacht."

Ein beliebter Mitschüler scheint er auch zu sein. An seinem College in Adelaide, das anlässlich des olympischen Finales ein Public Viewing organisierte, hatte einen Sieg wohl ebenfalls kaum jemand erwartet - umso begeisterter war der Jubel.

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