Boxen Klitschkos Gegner muss operiert werden

Boxer Shannon Briggs braucht jede Menge Nehmerqualitäten dieser Tage. Erst verliert er den WM-Fight gegen Vitali Klitschko deutlich, dann steckt er jede Menge verbale Hiebe ein und jetzt muss er auch noch operiert werden.

Profi-Boxer Shannon Briggs wird am Dienstag in der Universitätsklinik Hamburg Eppendorf am Arm operiert. Der Amerikaner hatte am Samstag eine schwere Niederlage gegen WBC-Weltmeister Vitali Klitschko einstecken müssen. Nach Angaben seines Managements soll Briggs voraussichtlich zwei, drei Tage nach der Operation am Bizeps wieder nach Hause fliegen können. Briggs selbst hat sich am Montag zu Wort gemeldet: "Nach verschiedenen Untersuchungen haben die Ärzte keine schwerwiegenden Kopfverletzungen festgestellt."

Briggs hatte in dem Kampf Samstagnacht in Hamburg schwere Kopftreffer hinnehmen müssen und war danach vom Ringarzt zur Untersuchung in die Klinik geschickt worden. Dort hatten die behandelnden Ärzte neben seiner Armverletzung unter anderem Augenfrakturen und einen Nasenbeinbruch diagnostiziert. "Wer weiß, wie der Kampf ausgegangen wäre, wenn ich mir die Armverletzung nicht in der ersten Runde zugezogen hätte", meinte der erfolglose Herausforderer. Vitali habe aber eine "brillante Leistung" gezeigt.

Nach der Niederlage des Amerikaners, der unzählige Kopftreffer kassiert hatte, war eine Diskussion um einen Abbruch des Kampfes aufgekommen. Der Amerikaner wies die Schuldzuweisungen an seinen Trainer zurück. "Herman Caicedo wollte den Abbruch, aber ich habe ihm klar gemacht, dass das für mich keine Option ist", erklärte Briggs.

Verbale Prügel für Briggs

Der Großteil der Beteiligten sah dies anders. "Man hätte den Kampf auch ein bisschen früher abbrechen können wegen des gesundheitlichen Zustands", sagte der 39-Jährige Klitschko nach einem Besuch bei seinem Rivalen in der Klinik. Für seinen Trainer Fritz Sdunek war klar: "Wenn das mein Schützling gewesen wäre, hätte ich den Kampf beendet." Auch Ringarzt Stephan Bock sah dies so: "Ich hätte mir gewünscht, dass der Ringrichter nach der zehnten Runde abbricht."

Von der durchaus kontrovers geführten Debatte war am Montag in Mannheim auch die erste Pressekonferenz von Wladimir Klitschko vor seinem WM-Kampf gegen den Briten Dereck Chisora geprägt. "Briggs ist eine Schande für das Boxen. Er ist ein typischer Amerikaner, der nur 'rüberkommt, um die Kohle zu kassieren", ereiferte sich Chisora, der Herausforderer des jüngeren Klitschko-Bruders.

Der WBO, IBF- und IBO-Champion Wladimir Klitschko wies seinen Gegner verbal deutlich in die Schranken. "Briggs hat größten Respekt verdient. Er ist auf keinen Fall nur gekommen, um bezahlt zu werden", sagte der 34 Jahre alte Ukrainer. Sein Manager Bernd Bönte wurde noch deutlicher: "Briggs hätte sich in der ersten Runde hinlegen können. Dass er zwölf Runden durchgehalten hat, zeigt, dass es ihm nicht nur um das Geld gegangen ist."

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DPA/ben

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