Nach dem tödlichen Flugzeugabsturz der russischen Eishockey-Mannschaft Lokomotive Yaroslavl wird der Verein doch nicht wie geplant schon in dieser Saison wieder antreten.
Erst 2012 wieder dabei
Der Club brauche nach dem Tod von 43 Akteuren Zeit zum Aufbau eines neuen Teams. Das sagte am Samstag Lokomotive-Präsident Yuri Yakovlev am Rande einer Trauerfeier mit Regierungschef Wladimir Putin in Jaroslawl. Der Verein werde daher erst 2012 wieder in der Kontinentalen Eishockey-Liga KHL spielen, sagte Yakovlev nach Angaben der Agentur Interfax.
In die Diskussion über das weitere Schicksal des Clubs schaltete sich auch Präsident Dmitri Medvedev ein. Die Zukunft des landesweit beliebten Traditionsvereins sollte keinem Russen gleichgültig sein, sagte der Staatschef. Medvedev berief ein Treffen mit Sportfunktionären im Kreml ein.
Große Trauerfeier
Nach einem Beschluss der KHL-Leitung wird künftig jedes KHL-Saison-Eröffnungsspiel im Zeichen des Vereins Yaroslavl stehen. Der Sieger dieser Partie erhalte einen "Lokomotive-Pokal", sagte ein Verbandssprecher. An diesem Montag sollen Titelverteidiger Ufa und Vizemeister Mytishchi die neue Saison eröffnen, wegen der Katastrophe mit fünftägiger Verspätung.
Die KHL-Leitung plant ferner, dass der Transport der Mannschaften künftig nur noch von einer Fluggesellschaft durchgeführt werden soll. Eine entsprechende Ausschreibung ist in Planung.
An der Trauerzeremonie in der Eishalle von Yaroslavl rund 280 Kilometer nordöstlich von Moskau hatten insgesamt 100.000 Menschen teilgenommen, darunter auch Angehörige von Dietrich. Nach Angaben der Behörden sollen die sterblichen Überreste des 25-Jährigen vor einer Überführung nach Deutschland erst anhand einer DNA-Probe identifiziert werden. Dies könne bis zu zwei Wochen dauern. Für die Zeremonie waren Särge in die Lokomotive-Halle gestellt worden.