Handball-EM Deutschland gewinnt Spiel um Platz 5

Dank einer imponierenden kämpferischen Leistung bezwang die deutsche Handball-Nationalmannschaft im Platzierungsspiel der Europameisterschaft Russland mit 32:30. Damit ist das DHB-Team direkt für die EM 2008 in Norwegen qualifiziert.

Die deutschen Handball-Männer haben ein Jahr vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze mit Rang fünf bei der Europameisterschaft unterstrichen. Vor 6500 Zuschauern im Hallenstadion von Zürich waren der Kieler Christian Zeitz (12) und der Hamburger Pascal Hens (10) die überragenden Werfer beim 32:30 (16:18)-Erfolg über den Olympia-Dritten Russland. "Wir wollten unbedingt diesen fünften Platz und haben hart dafür gekämpft", sagte Hens nach der Partie. "Wir können stolz darauf sein, auch noch solch ein Spiel zu gewinnen", sagte Florian Kehrmann. "Wir wollten uns qualifizieren, und das haben wir jetzt geschafft."

Entgegen der Befürchtungen vom Vortag konnte Bundestrainer Heiner Brand seine beste Formation aufbieten. Auch die angeschlagenen Frank von Behren (Sprunggelenksverletzung), Kehrmann und Oliver Roggisch (beide Oberschenkelblessur), Zeitz (Adduktorenprobleme) und Michael Kraus (Erkältung) konnten auflaufen.

Rückstand zur Pause

Doch das nutzte zunächst nicht viel. Denn zur ungewohnten Vormittagsstunde wirkten die deutschen Spieler unausgeschlafen. In der im Verlauf des Turniers zum Prunkstück gewachsenen Abwehr bewegten sich die Spieler schwerfällig. Im Angriff kam die DHB- Auswahl mit der beweglichen 3:2:1-Deckung der Russen nicht zurecht. Hinzu kam, dass die herausgespielten Torchancen zum Teil kläglich vergeben wurden.

Nach einem 7:10-Rückstand (16.) schien sich die DHB-Auswahl gefangen zu haben und verkürzte auf 9:10 (17.). Doch das Aufbäumen währte nur kurz. Russland bestrafte die Fehler der deutschen Mannschaft konsequent und enteilte auf 15:10 (22.). Zwar verkürzte das Brand-Team wiederum auf 14:15 (23.), nutzte aber die Chance zum möglichen Ausgleich nicht und ging mit einem 16:18-Rückstand in die Pause.

Nach Wiederanpfiff steigerte sich der Olympia-Zweite vor allem kämpferisch. Die Abwehr stemmte sich gegen die robusten Russen. Mit einer beeindruckenden Aufholjagd wendete das Brand-Team einen 20:22- Rückstand (39.) in eine 25:22-Führung (46.), weil vor allem Zeitz seine wieder gefundene Treffsicherheit mit vier Toren nacheinander unter Beweis stellte. In dieser Phase bewies die Mannschaft gewachsene Reife, ließ sich auch nicht von der bisweilen harten Gangart der Russen provozieren und behauptete mit kühlem Kopf den Vorsprung.

Martin Kloth/DPA

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