Die deutschen Handballer haben dank ihrer bislang besten Turnierleistung und einem überragenden Torwart Silvio Heinevetter das vorzeitige EM-Aus gerade noch verhindert. Beim 30:29 (21:18) im Gruppen-"Endspiel" gegen Rekord-Europameister Schweden feierte die DHB-Auswahl den ersten Sieg im Turnier und zog damit in die Hauptrunde ein. In Innsbruck trifft die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand nun auf Olympiasieger und Weltmeister Frankreich, den Olympia-Dritten Spanien sowie Ungarn oder Tschechien.
Nach der Auftaktpleite gegen Polen (25:27) und dem glücklichen Unentschieden gegen Slowenien (34:34) geht das deutsche Team allerdings mit der Hypothek von 1:3 Punkten in die nächsten Spiele und dürfte bei nur einer weiteren Niederlage wohl keine Chance mehr auf das Halbfinale haben. Während die Polen und Slowenen am Abend um den Gruppensieg kämpften, schied Schweden als Vierter aus.
DHB-Team permanent in Führung
Vor 8200 Zuschauern in der Innsbrucker Olympiahalle, die überwiegend die deutsche Mannschaft lautstark unterstützten, zeigte der Weltmeister von 2007 erstmals im Turnier über weite Strecken der Partie eine konstant gute Leistung. Beste Werfer in der Brand-Auswahl waren Holger Glandorf (TBV Lemgo/8 Tore) und Torsten Jansen (HSV Hamburg/7). Anders als in den beiden vorherigen Vorrundenspielen war das DHB-Team diesmal von Beginn an sehr konzentriert bei der Sache und zeigte sich vor allem in der Offensive stark verbessert.
Fast jeder Angriff führte in den ersten Minuten zu einem Torerfolg, sodass man bis auf eine kurze Phase Mitte der ersten Spielhälfte (8:9/13. Minute) immer in Führung lag. Beim 15:12 (22.) betrug der Vorsprung erstmals drei Tore. Die Mannschaft spielte verglichen mit den zum Teil desaströsen Auftritten gegen Polen und Slowenien diesmal deutlich variabler und leistete sich weitaus weniger Fehler. Zudem konnten Torwart Johannes Bitter (HSV Hamburg), vor allem aber Heinevetter (Füchse Berlin), der nach 20 Minuten zwischen die Pfosten kam, mit ihren Paraden den Vorsprung lange Zeit verteidigen.
Roggisch sieht Rot und behält Recht
Nach der Pause wuchs das Polster zunächst sogar auf vier Tore an (23:19/33.), ehe die Schweden besser ins Spiel fanden und eine Aufholjagd starteten. Beim 27:27 (53.) war der Spielstand erstmals wieder ausgeglichen. In den letzten acht Minuten musste das Team sogar auf seinen Abwehrchef Oliver Roggisch (Rhein-Neckar Löwen) verzichten, der nach seiner dritten Zeitstrafe Rot sah. "Egal, wir werden das Spiel heute trotzdem gewinnen, denn wir sind das bessere Team", sagte Roggisch noch während des Spiels am ZDF-Mikrofon. Er sollte Recht behalten.
SID/kbe
Den Handball-Krimi zum Nachlesen im Liveticker gibt es auf der nächsten Seite.
Abpfiff: Yes!!!!!!! Die deutschen Jungs haben es gepackt und schlagen Schweden mit 30:29. Das Minimalziel Hauptrunde ist geschafft. Ihnen einen schönen Abend!
Minute 60:
Das ist ein Krimi hier, mein Gott. Die ganze Halle steht, immer noch führt Deutschland mit einem Tor, 30:29. Noch eine Minute.....
Minute 57:
Jetzt fallen die Tor wie die reifen Äpfel, 30:29.
Minute 56:
Jaaaaaaaaaaaaaaa, Jansen trifft im Tempogegenstoß, 29:28.
Minute 53:
Es ist soweit: Die Schweden gleichen aus, meine Fresse, 27:27.
Minute 52:
Das Spiel wird härter, immer wieder gibt es jetzt Unterbrechungen. Kraus kann übrigens weitermachen, 27:25. Aber nun sieht Roggisch Rot! Au weia!
Minute 50:
"Mimi" Kraus wird an der Seitenlinie behandelt, sein Ausfall wäre fatal, 26:25.
Minute 48:
Lars Kaufmann trifft endlich mal wieder aus dem Rückraum und auch Glandorf scored, jawoll! 26:24.
Minute 45:
Es ist zu befürchten, dass sich doch noch ein Handball-Thriller entwickelt, Deutschland wirkt jetzt überhastet, 24:23.
Minute 41:
Die Schweden kommen etwas besser in die Partie, auch weil Deutschland ein wenig die spielerische Linie verliert, 23:22.
Minute 37:
Roggisch provoziert immer wieder Foulspiele der schwedischen Stürmer, das klappt sehr gut, 23:21.
Minute 34:
Das geht schon wieder gut weiter, Kraus trifft im Doppelpack, 23:20.
Halbzeit:
Wunderbar, so kann es weiter gehen. Die deutschen Handballer führen zur Pause mit 21:18. Bis gleich!
Minute 27:
Also wenn die Mannschaft weiter so konzentriert agiert, dann geht sie mit einer kleinen Führung in die Pause, 19:16.
Minute 25:
Müller, Jansen und auch Theuerkauf lassen die schwedische Abwehr immer wieder alt aussehen, 17:15.
Minute 21:
Unglaublich, die Jungs kämpfen wie die Wahnsinnigen - und sie treffen die Bude, 15:12.
Minute 18:
Jetzt spielt Deutschland in Überzahl, vielleicht bauen sie den Vorsprung weiter aus, das wäre wichtig, 13:11.
Minute 16:
Das deutsche Team funktioniert gut, Glandorf und Kraus setzen immer wieder Akzente und treffen, 12:10.
Minute 11:
Die Zuschauer sehen ein unglaublich intensives Spiel, in dem die Offensivreihen dominieren, 7:7.
Minute 10:
Glandorf trifft auch endlich, aber die Schweden lassen nicht locker, 7:7.
Minute 8:
Der Kreisläufer der Schweden markiert den Ausgleich, unnötig! 5:5.
Minute 6:
Die Deutschen fangen hier ganz anders an als in den Partien gegen Polen und Slowenien, die Jungs sind sofort voll da und legen vor, 4:2.
Minute 4:
Schon wieder Siebenmeter, und wieder trifft Jansen!!! 2:1.
Minute 2:
Das ist mal ein Heimspiel... die deutschen Fans machen in Innsbruck richtig Radau, 1:0 für Deutschland, Jansen trifft per Siebenmeter.
Minute 1:
Der Anwurf ist erfolgt, jetzt gilt es!