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Leichtathletik-WM Raúl Spank springt an Medaille vorbei

Auf Raúl Spank ruhten die deutschen Medaillenhoffnungen am sechsten WM-Tag in Daegu. Doch der Dresdner enttäuschte sich selbst und scheiterte an 2,32 Meter. Dank exzellenter Vorkämpfe sind aber die deutschen Aussichten für den Freitag golden.

Enttäuschung für Raúl Spank. Mit dem klaren Ziel, eine Medaille zu gewinnen, war der Dresdner ins Hochsprung-Finale der Leichtathletik-WM in Daegu gezogen. Doch in dem hochklassigen Feld war bei 2,32 Meter Schluss - ein Zentimeter unterhalb seiner persönlichen Bestleistung. Mit übersprungenen 2,29 Meter wurde der 23-Jährige nur Neunter. "Heute war alles daneben. Ich hoffe, dass ich die Niederlage und den Frust, den ich jetzt habe, positiv verarbeiten kann", sagte der WM-Dritte von 2009. Spank, einzige deutsche Medaillenhoffnung des Tages, hatte sich schon nur mit Mühe für das Finale qualifizieren können. Weltmeister wurde Favorit Jesse Williams aus den USA (2,35 Meter) vor dem Russen Alexej Dmitrik (ebenfalls 2,35 Meter) und Trevor Barry von den Bahamas (2,32 Meter).

Besser sind die deutschen Aussichten für den Freitag. Vor allem Speerwerferin Christina Obergföll (Offenburg) und Kugelstoßer David Storl (Chemnitz) weckten mit Bestleistungen Medaillenhoffnungen. Obergföll wurde schon zweimal Vize-Weltmeisterin, jetzt könnte es noch eine Stufe auf dem Siegertreppchen in die Höhe gehen. Die Offenburgerin hat in der Speerwurf-Qualifikation ihren Konkurrentinnen jedenfalls eine Kampfansage gemacht. Obergföll verpasste mit 68,76 Metern ihre Saisonbestleistung nur um zehn Zentimeter. Die EM-Vierte Katharina Molitor aus Leverkusen warf gleich im ersten Versuch 63,52 und übertraf damit ebenfalls locker die geforderte Weite (61,00) fürs Finale an diesem Freitag. Obergföll und Molitor führten damit die Gruppe A an vor der russischen Mitfavoritin und Olympia-Zweiten Maria Abakumowa (62,49).

Kugelstoßer Storl bereit für eine Überraschung?

Auch der Chemnitzer Kugelstoßer David Storl hat in seinem Vorkampf die beste Weite erzielt und damit überraschend Medaillenhoffnungen geweckt. Mit 21,50 Meter verbesserte der 21-Jährige seine Bestleistung um 45 Zentimeter. Ebenfalls ins Finale eingezogen ist der frühere Europameister und WM-Dritte von 2005, Ralf Bartels. Der Neubrandenburger schaffte 20,45 Meter. "Ich mache mir keinen Druck und lasse mich überraschen", sagte Storl zu seiner unverhofften Medaillenchance. Im Finale muss Storl unter anderem gegen den Weltjahresbesten Dylan Armstrong (Kanada), Titelverteidiger Christian Cantwell und den Weltmeister von 2007, Reese Hoffa (beide USA), sowie Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen) antreten.

Weitsprung-Europameister Christian Reif und der deutsche Meister Sebastian Bayer haben ebenfalls problemlos ihr Finale erreicht. Der Ludwigshafener Reif qualifizierte sich am Donnerstag sicher mit 8,13 Metern für die Medaillen-Entscheidung am Freitag. Reif will unbedingt Edelmetall mit nach Hause bringen. "Überraschen würde mich nur Gold", sagte er. Hallen-Europarekordler Bayer, der für den Hamburger SV startet, schaffte mit zwei Zentimetern weniger ebenfalls den Sprung ins Finale. Bester des Vorkampfes war Titelverteidiger Dwight Phillips aus den USA mit 8,32 Meter. Olympiasieger Irving Saladino aus Panama schied überraschend aus.

400-Meter-Staffel im Endlauf dabei

Ebenfalls ins Finale am Freitag eingezogen ist deutsche 4x400-Meter-Staffel. Das Quartett Jonas Plass, Kamghe Gaba, Eric Krüger und Thomas Schneider absolvierte den Vorlauf am Donnerstag in 3:00,68 Minuten. Die amerikanische Staffel sorgte in diesem Vorlauf in 2:58,82 Minuten für eine Weltjahresbestzeit. Ebenfalls für den Endkampf am Freitag qualifizierte sich Südafrika mit dem beinamputierten Läufer Oscar Pistorius. Der 24-Jährige trat als Startläufer an.

dho/DPA DPA

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