Tödlicher Unfall Portugal: Brasilianischer Surfer stirbt in Wellen vor Nazaré

Menschen beobachten die ersten großen Wellen der Wintersaison am berühmten Surfer-Strand Praia do Norte
Menschen beobachten die ersten großen Wellen der Wintersaison am berühmten Surfer-Strand Praia do Norte im Surfer-Hotspot Nazaré
Im beliebten Surfer-Hotspot Nazaré, der für extrem hohe Welle bekannt ist, ist am Donnerstag ein brasilianischer Surfer ums Leben gekommen. Es ist der erste tödliche Unfall vor der Küste des portugiesischen Ortes.

Im portugiesischen Surferparadies Nazaré ist am Donnerstag ein 47-jähriger Brasilianer beim Wellenreiten ums Leben gekommen. Die Nationale Seefahrtsbehörde Portugals teilte mit, der Mann sei im Atlantik beim sogenannten Tow-in-Surfen gestürzt und habe einen Herz- und Atemstillstand erlitten. Die Seebedingungen am Donnerstag seien nicht besonders gefährlich gewesen. Anschließende Wiederbelebungsversuche am Praia do Norte seien gescheitert.

Beim Tow-in-Surfen werden die Sportler von einem Jet-Ski oder sogar Hubschraubern in die brechenden Wellen gezogen, weil diese wegen ihrer Größe nicht mehr durch Paddeln erreicht werden können.

Erster tödlicher Unfall in Nazaré

Medienberichten zufolge galt der Mann als erfahrener Surfer. Er hatte laut der Zeitung "Correio da manha" in einem Dokumentarfilm mitgewirkt, in dem gezeigt wurde, wie er mit zwei Freunden nach Hawaii zog, um dort auf hohen Wellen zu surfen. Der Zeitung zufolge waren die Eltern des 47-Jährigen aus Brasilien gekommen, um Weihnachten mit ihrem Sohn zu verbringen. Sie und eine Gruppe von Freunden waren vor Ort, als das tödliche Unglück geschah. Die Familie des Verstorbenen wird nun von Psychologen betreut.

Der deutsche Wellenreiter Sebastian Steudtner hatte im Oktober im rund 100 Kilometer nördlich von Lissabon gelegenen Nazaré einen Weltrekord für die höchste jemals gesurfte Welle aufgestellt. 26,21 Meter war die Riesenwelle groß, die er genommen hatte. Die großen Wellen locken jedes Jahr die internationale Surfelite in den kleinen Ort.

Sie entstehen im sogenannten "Nazare-Canyo", direkt vor der portugiesischen Atlantikküste. US-Profisurfer Garrett McNamara hatte die Wellen von Nazaré Anfang der 2010er-Jahre einem größeren Publikum bekannt gemacht. Seitdem sei die Big Wave-Szene vermehrt dort vertreten. In dem portugiesischen Küstenort haben sich beim Surfen bereits mehrere Unfälle ereignet, bisher war aber keiner davon tödlich.

Quellen: "Bild", "Sport1"

DPA · AFP
lhi

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