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NBA-Playoff-Finale Lakers holen ihren 15. Titel

Riesenjubel bei den Los Angeles Lakers. Die Kalifornier haben das fünfte Spiel gegen die Orlando Magic gewonnen und die NBA-Finals mit 4:1 für sich entschieden. Damit holte L.A. bereits seinen 15. Meisterschaftstitel. Und Lakers-Coach Phil Jackson schrieb sogar NBA-Geschichte.

Als es geschafft war, hüpfte Kobe Bryant am Mittelkreis wie ein Kleinkind. Viermal hob er ab und boxte mit beiden Händen in die Luft: Vier Jubelsprünge für seinen vierten Titel in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Durch einen 99:86-Erfolg hatten der Superstar und seine Los Angeles Lakers am Sonntagabend (Ortszeit) bei den Orlando Magic im fünften Finalspiel den vierten und entscheidenden Sieg geholt. Los Angeles ist zum 15. Mal Meister und Bryant endlich am Ziel.

"Dies bedeutet alles für mich. Wir haben so hart gearbeitet, so viel investiert. Es ist ein unglaubliches Gefühl mit dieser Truppe, die Jungs sind wie Brüder für mich. Und jetzt können wir alle zusammen feiern", meinte Bryant. Er erzielte 30 Punkte und wurde völlig verdient als wertvollster Spieler "MVP" der Finalserie ausgezeichnet.

Bryants vierter NBA-Titel

Es war zwar bereits Bryants vierter NBA-Titel, doch es war vor allem Kobes Krönung. Erstmals hat er als Erfolgsgarant die Lakers zur Meisterschaft geführt. Der 30-Jährige war diesmal nicht nur ein Teil des Teams wie noch bei den drei Triumphen von 2000 bis 2002, als der Superstar Shaquille O’Neal hieß. "Glückwunsch Kobe. Du hast es dir verdient. Du hast großartig gespielt, genieß den Augenblick", meinte O’Neal anerkennend. Im Vorjahr hatte "Shaq" nach der historischen Lakers-Final-Niederlage mit 39 Punkten Differenz gegen die Boston Celtics noch getönt, dass Bryant ohne ihn niemals Meister werde.

Aus jener peinlichen Pleite zogen die Lakers die Motivation für die Saison. "Das war eine Lektion. Wir wussten anschließend, dass wir unser gesamtes Abwehrverhalten verbessern müssen", sagt Bryant. "Rehabilitiert: Bryant und Lakers vertreiben Zauber und holen 15. NBA-Krone", schrieb die Tageszeitung "USA Today". Beim entscheidenden Sieg zeigten die Lakers ihre komplette Palette an Defensiv-Künsten. Orlandos Ausnahmespieler Dwight Howard kam erneut überhaupt nicht in die Partie und erzielte nur elf Punkte. Sein Duell gegen Bryant war in der gesamten Finalserie ebenso einseitig, wie eindeutig. Während der Lakers-Leader im Schnitt auf 32,4 Punkte pro Partie kam, brachte es "Superman" Howard nur auf 15,4 Zähler.

Zum Andenken eine Zigarre

"Kobe hat gelernt, eine Mannschaft zu führen - und zwar so, dass die Mitspieler ihm auch folgen wollen", sagt sein Trainer Phil Jackson, der Bryant einst als "eigensinnigen Spieler" und "untrainierbar" bezeichnet hatte. Für Jackson war der erneute Triumph die zehnte Meisterschaft. Damit zog er am legendären Red Auerbach vorbei, der die Boston Celtics neunmal zum Titel geführt hatte. "Ich werde heute zum Andenken an Red eine Zigarre rauchen. Er war ein feiner Kerl", betonte Jackson, der wie bei seinen vorherigen neun Meisterschaften bescheiden im Hintergrund blieb. "Die Jungs haben ab Mitte des zweiten Viertels einen exzellenten Job gemacht und das Spiel nach Hause gebracht. Sie sollten im Vordergrund stehen."

Die obligatorische Champagner-Dusche ließ sich Jackson dennoch nicht entgehen. "Er hat seine Brille abgenommen, den Kopf nach hinten gelegt und alles eingesaugt, denn es war ein besonderer Titel für ihn. Und für uns ist es etwas besonderes, dass er seine zehnte Meisterschaft mit uns gewonnen hat", so Bryant. Den feucht- fröhlichen Szenen im Lakers-Lager stand die Ernüchterung bei Orlando gegenüber. In der 20. Minute hatten die Gastgeber noch mit 40:36 geführt, ehe Los Angeles mit einem 16:0-Zwischenspurt frühzeitig den Zauber der "Magischen" beendete. "Es tut weh, sehr sogar", meinte Howard. "Aber wir können aus dieser Niederlage lernen. Manchmal muss man erst verlieren, um zu gewinnen." Kobe Bryant und seine LA Lakers sind der beste Beweis dafür.

Heiko Oldörp/DPA DPA

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