Tennis Tsonga und Serena Williams gescheitert

Shuzo Matsuoka war 1995 in Wimbledon der erste und bis dato einzige Japaner, der seit Einführung des Profitums bei einem Grand Slam Turnier das Viertelfinale erreicht hatte. Nun gibt es einen weiteren: Kei Nishikori überraschte in Melbourne mit einem Sieg über Jo-Wilfried Tsonga.

Kei Nishikori steht überraschend im Viertelfinale der Australian Open. Der Japaner rang den favorisierten Jo-Wilfried Tsonga mit 2:6, 6:2, 6:1, 3:6, 6:3 nieder und sorgt in seiner Heimat für eine neue Tennis-Begeisterung. "Viele gratulieren mir per Mail", erzählte Nishikori. Japans Tennis-Herren blicken nicht gerade auf eine überaus erfolgreiche Vergangenheit zurück.

Der letzte Japaner im Viertelfinale eines Grand Slam-Turniers war Shuzo Matsuoka 1995 in Wimbledon. Nishikori ist damit erst der zweite Profi aus dem Land der aufgehenden Sonne, der seit Einführung des Profitums 1968 bei einem der vier Majors zu den letzten Acht gehörte.

Ryosuki Nunoi und Jiro Satoh? Nein, diese beiden Namen hatte Kei Nishikori noch nie gehört. Dass seine Landsleute vor 80 Jahren die letzten beiden japanischen Spieler waren, die bei den Australian Open das Viertelfinale erreicht hatten, war ihm nicht bekannt.

Nun wartet Andy Murray 

"Ich hoffe, dass meine Siege dazu führen, dass in Japan einige Kids anfangen, Tennis zu spielen", meinte Nishikori, der nun gegen den Briten Andy Murray ran muss. An den Namen konnte er sich auch erinnern. Beim letzten Mal fegte der Schotte Nishikori mit 6:3, 6:0 vom Platz. "Da hat er mich fast zerstört", sagte der Japaner.

Andy Murray konnte auf dem Weg ins Viertelfinale Kräfte sparen. Der Brite profitierte beim Stand von 6:1, 6:1, 1:0 von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners Mikhail Kukushkin. Der Kasache musste wegen einer Hüftverletzung passen. "Das war kein richtiges Match", meinte Murray nach seinem 49 minütigen Kurzauftritt. "Er konnte sich ja kaum bewegen."

Williams verliert gegen Makarova 

Bei den Damen erlebte Serena Williams eine böse Überraschung. Sie verlor im Achtelfinale völlig unerwartet gegen die Russin Ekaterina Makarova mit 2:6, 3:6 und musste damit die Hoffnungen auf ihren sechsten Triumph in Melbourne vorzeitig begraben.

Williams hatte in den ersten drei Runden gerade einmal elf Spiele abgegeben und schien nach ihrer monatelangen Pause gegen Ende des vergangenen Jahres wieder in Form zu kommen. Doch gegen die ungesetzte Makarova zeigte die jüngere der beiden Williams-Schwestern eine enttäuschende Vorstellung. Sie wirkte schwerfällig und gab den ersten Satz nach 35. Minuten mit 2:6 ab.

Im zweiten Durchgang gelang der Amerikanerin zwar ein schnelles Break, Makarova konterte aber sofort und behielt auch gegen Ende des Abschnitts die Nerven. Beim vierten Matchball für die couragiert aufspielende Russin schlug Williams eine leichte Rückhand ins Aus und besiegelte damit selbst das Ende ihrer Australien-Träume. "Ich habe heute einfach schlecht gespielt", meinte Williams.

Weiter im Rennen um den Sieg in Melbourne und Platz eins in der Weltrangliste ist dagegen Petra Kvitova. Die Tschechin gewann gegen die Serbin Ana Ivanovic mit 6:2, 7:6 (7:2) und trifft im Viertelfinale auf die ungesetzte Italienerin Sera Errani.

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