Rainer Schüttler steht auch in New York noch unter Strom: Nach seiner bisher besten Tennis-Saison will sich der Australian-Open-Finalist beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres keinen Blackout leisten. Mit einer starken Leistung bei den US Open könnte Schüttler fast schon das Ticket für den Masters Cup der acht besten Profis buchen, mit dem die Saison in Houston abgeschlossen wird. "Klar habe ich das im Hinterkopf. Wenn ich hier gut spiele, habe ich die Chance, dort dabei zu sein", sagt der Hesse vor seinem ersten Auftritt in Flushing Meadows, wo aus Deutschland sieben Herren und fünf Damen um 17 Millionen Dollar Preisgeld mitspielen.
Schweres Auftaktmach gegen Arthurs
"Mein Ziel ist, die zweite Woche zu erreichen", erklärt Schüttler. Vor seinem Auftaktgegner Wayne Arthurs hat er allerdings gehörigen Respekt. "Gegen Wayne spiele ich nicht sehr gern, weil er mir keinen Rhythmus gibt", räumt der Korbacher vor dem Duell mit dem stark servierenden Linkshänder ein. "Ich muss einfach gut returnieren. Er ist ja einer der besten Aufschläger überhaupt auf der Tour, und die Bälle hier sind schnell. Da muss ich hellwach sein, um zu gewinnen." Immerhin: Nach seinem überstandenen Hexenschuss fühlt sich der 27 Jahre alte Dauerläufer aber wieder topfit.
In Runde 2 gegen Kiefer?
In Runde 2 könnte es ein Duell mit Nicolas Kiefer geben. Der Niedersache besaß am Samstag in Long Island beim glatten 0:6, 2:6 gegen Vorjahressieger Paradorn Srichaphan aus Thailand nicht den Hauch einer Chance, sein zweites Finale in diesem Jahr nach Halle zu erreichen. "Ich habe mich einfach nicht gut gefühlt", sagte Kiefer nach der Partie, zog aber ein positives Turnierfazit: "Ich habe ein paar gute Matches gespielt. Das hat geholfen, Selbstvertrauen für die kommende Woche aufzubauen."
Popp im Hautfeld
Neben Wimbledon-Viertelfinalist Alexander Popp, dem soliden Lars Burgsmüller und Sandplatz-Spezialist Tomas Behrend haben sich noch die Youngster Maximilian Abel und Philipp Kohlschreiber für die Offenen Amerikanischen Meisterschaften in Flushing Meadow qualifiziert. Kohlschreiber erhielt im letztjährigen Wimbledon-Finalisten David Nalbandian aus Argentinien allerdings gleich einen schweren Gegner für die 1. Runde.
Bei den Frauen schaffte neben der unverwüstlichen Barbara Rittner, der deutschen Meisterin Anca Barca sowie Marlene Weingärtner und Angelika Roesch noch Stefanie Gehrlein aus Leimen als Qualifikantin erstmals den Sprung ins 128 Spielerinnen umfassende Hauptfeld.
Jennifer Capriati die Hoffnung der Amerikaner
Die Gastgebernation setzt ihre ganze Hoffnungen in Jennifer Capriati, nachdem die beiden Williams-Schwestern ihre Teilnehme abgesagt haben. In New Haven feierte die Amerikanerin, die schon 1991 Halbfinalistin in Flushing Meadows war, am Samstag ihren ersten Turniersieg seit den Australian Open im Januar 2002. Die US Open konnte Capriati noch nie gewinnen, letzte Siegerin vor der Williams-Dynastie war Lindsay Davenport 1998.