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28,5 Milliarden Euro teuer Größtes Bauprojekt der Landesgeschichte: Dänemark will künstliche Windenergie-Insel bauen

Eine Simulation der Windenergie-Insel
2026 soll der Bau der künstlichen Insel 80 Kilometer von der Halbinsel Jütland beginnen
© Dänisches Energie-, Versorgungs- und Klimaministerium
Es soll das größte Bauprojekt der dänischen Geschichte werden: Der Bau der 17 Fußballfelder großen, künstlichen Windenergie-Insel wird, so die Idee, bis zu zehn Millionen europäische Haushalte mit Strom versorgen.

Dänemark will die weltweit erste künstliche Windenergie-Insel bauen. Laut einer Pressemitteilung des Energie- und Klimaministeriums soll der Energiepark in der Nordsee, 80 Kilometer vor der Halbinsel Jütland, am Ende den Stromverbrauch von zehn Millionen europäischen Haushalten abdecken können.

So groß wie 17 Fußballfelder

Dem "Guardian" zufolge hat die dänische Regierung einer Mehrheitsbeteiligung des Staates an dem rund 28,5 Milliarden Euro teuren Projekt zugestimmt. Laut einem parteiübergreifenden Beschluss sollen private Investoren 49 Prozent der Finanzierung übernehmen.

Die Insel werde sich zunächst über 120.000 Quadratmetern erstrecken – einer Fläche fast so groß wie 17 Fußballfelder. Nach Abschluss einer ersten Phase könnten bereits drei Millionen Haushalte mit Energie versorgt werden. Um den kostspieligen Bau vor rauem Nordsee-Wetter zu schützen, werde die Insel von drei Seiten von hohen Deichen umgeben. Die vierte Seite soll als Dock für eintreffende Schiffe dienen. Das Projekt baue auf einer politischen Vereinbarung aus dem letzten Sommer auf, laut der neben dem Kraftwerk in der Nordsee eine weitere Windenergie-Anlage auf der Ostseeinsel Bornholm entstehen soll.

Mini-Windkraftwerk

Europäische Nachbarn mit Energie "im Überfluss" versorgen

"Dies ist wirklich ein großer Moment für Dänemark und für die globale grüne Transformation", wird Dänemarks Klimaminister Dan Jørgensen in der Mitteilung zitiert. Das Kraftwerk werde bis zu zehn Gigawatt grünen Strom von Hunderten Windturbinen rund um die Insel sammeln – und europäische Nachbarn mit erneuerbarer Energie "im Überfluss" versorgen, sagte Jørgensen weiter. Darüber hinaus könne die hier erzeugte Energie zur Produktion von klimafreundlichen Kraftstoffen genutzt werden.

So wolle das Land einen Anteil zu dem Klimaziel der EU leisten, bis 2050 klimaneutral zu sein. Dänemark habe im vergangenen Jahr beschlossen, bis 2050 keine weitere Öl- und Gasförderung mehr in der Nordsee zu betreiben – zukünftige Lizensierungsrunden seien bereits abgesagt.

Baubeginn wohl erst in fünf Jahren

Dem "Guardian" zufolge gaben die Parteien zu bedenken, dass die Energieinsel wohl nicht vor 2033 fertig gestellt werden könnte. Dies würde bedeuten, dass der Bau nicht zu dem ehrgeizigen Ziel bis 2030 70 Prozent der Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 zu senken beitragen würde. Um die Bauzeit zu verkürzen, sollten deswegen auch Privatunternehmen beteiligt werden. Gegenüber dem "Guardian" habe Jørgensen erklärt, dass die Bauarbeiten voraussichtlich 2026 beginnen – vorher sollten Partner gewonnen, Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit auf dem Meeresboden untersucht und Verträge mit Belgien, den Niederlanden und Deutschland geschlossen werden.

Quellen: Pressemitteilung des dänischen Energie- und Klimaministeriums; "The Guardian"

yks

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