Veganes und nachfüllbares Deo – haben wir darauf wirklich gewartet? Ja, finden Merima, Asmir und Branka von Holy Pit. Das Trio hat ein solches entwickelt und stellt es am Montag ab 20.15 Uhr in der Vox-Gründershow "Die Höhle der Löwen" vor. Der Clou: Das eigentliche Deodorant befindet sich in einer umweltfreundlichen Pappschachtel und wird in eine voll recycelte und wieder verwendbare Plastikhülle eingesteckt. Und auch bei der Funktionsweise unterscheidet sich Holy Pit von anderen Deodorants.
Die meisten "normalen" Deos haben das Ziel, die Schweißporen zu verstopfen oder den unangenehmen Körpergeruch mit noch unangenehmeren Geruch zu übertünchen. Anders das Vegan-Deo aus DHDL: Es packt die Ursache des Geruchs an der Wurzel und zwar an den Bakterien, die im Schweiß enthalten sind. Holy Pit sorgt für eine basische Umgebung unter den Armen und das mögen Bakterien so gar nicht. Logisch: Wo keine Bakterien sind, da riecht es auch nicht. Damit das Deo aber seine Wirkung entfaltet, kann es sein, dass es mehrere Tage benutzt werden muss.
Holy Pit: Der Aufbau

Der Aufbau des Deos gelingt flott: Im Lieferumfang enthalten ist das wieder verwendbare Gefäß aus recyceltem Plastik und der Deodorant in einer Papierhülle. Das Plastikgefäß besteht aus drei Teilen: der Unterseite, dem Body (Mittelteil) und dem Deckel. Bevor das Deodorant Platz im Gefäß findet, muss es per Cliphalterung an der Unterseite auseinandergebaut werden.

Danach wird der Pappdeckel des Deosticks entfernt und der Stick in den Mittelteil des Case eingelegt. Die Unterseite verbindet sich dann wieder Clip-Halterung mit dem Mittelteil. Von unten drückt man das Deodorant dann nach oben – das allerdings maximal einen Zentimeter. Weiter sollte der Stick nicht herausgedrückt werden, sonst küsst das Deo den Deckel, der auf der Oberseite Platz findet. Bei unserem Test war allerdings etwas Kraft nötig, bis das Deodorant zum ersten Mal das Licht der Welt erblickte. Laut Holy Pit liegt das daran, dass die Papierhülle im Inneren komplett ohne Plastik auskommt. Es hilft deshalb, den Deostick vorher etwas mit den Händen aufzuwärmen.

Holy Pit: Duft und Konsistenz
Holy Pit gibt es in bislang drei Duftnoten: Classic, Activ und Alps. Was das Trio gemeinsam hat, ist die sehr dezente Duftnote. Classic ist etwas süßlich, Alps ein Spur herb und Active einen Hauch frischer. Einen großartigen Unterschied macht das nicht, weshalb Holy Pit wohl auch alle Düfte als unisex deklariert. Ein großartiges Dufterlebnis dürfen Käufer nicht erwarten.
Aber gerade das kann auch ein Verkaufsargument sein, wenn ein dezentes Deo gesucht wird, welches das Tagesparfüm nicht übertünchen soll. Die Konsistenz des Deosticks erinnert dabei an weichen und etwas bröckligen Wachs. Einmal auf der Haut aufgetragen, fühlt sich Holy Pit allerdings überraschend cremig an. Gut, denn so lässt sich das Deo wunderbar mit der Hand weiterverteilen.

Holy Pit aus DHDL: Die Wirkung
Eine Woche Dauertest ist vergangen, in der die Duftnote Alps unter den Armen des Testers nach dem morgendlichen Duschen ihren Dienst verrichtete – und wie das Deo das tat. Eines vorweg: Besonders viel braucht es von Holy Pit unter den Armen nicht. Besser ist, das Deo gleichmäßig in der Achselhöhle zu verteilen. Dank der cremigen Konsistenz auf der Haut funktioniert das mühelos. Etwaige Rückstände in T-Shirts wurden im Testzeitraum nicht festgestellt.
Und Holy Pit hält, was es verspricht. Unangenehme Gerüche unter den Armen sind passé. Im weniger stressigen Arbeitsalltag ebenso wie bei stressigeren Reisetagen, an denen man mehrere Stunden im Auto verbringt und Koffer schleppt. Besonders schön ist der zurückhaltende Duft von Holy Pit, der nicht mit dem Parfüm um die Wette eifert. Fraglich ist allerdings, wie lange ein Deostick durchhält. Gefühlt ist nach einer Woche etwas mehr als die Hälfte verbraucht. Rein subjektiv hält das Standard-Deo des Testers (Old Spice, Deostick) etwas länger durch, ist aber auch größer als Holy Pit und nerviges Einweg-Plastik. Da sind der wiederverwendbare Body und die Papierhülle schon deutlich umweltschonender.
Aber muss denn wirklich alles vegan sein?
Könnte man fragen, wenn man die Geschichte vom Menschen und seinem Nutztier nicht kennt. Einerseits mögen Kuh, Schwein und Huhn die "Gewinner" der Evolution sein, weil die Evolution ihren Erfolg nur an der Verbreitung der DNA einer Art misst (mit circa 25 Milliarden Artgenossen ist das Haushuhn das am weitesten verbreitete Federtier aller Zeiten). Andererseits gleicht ihr Leben in unserer heutigen Industriegesellschaft der totalen Versklavung und hat nichts mehr mit den natürlichen Bedürfnissen der Tiere gemein.
Diese unwürdige Art der Ausbeutung haben immer mehr Menschen satt. Sie greifen lieber zu veganen Produkten. Aber wie das mit dem Menschen und seiner Industriegesellschaft so ist, weiß heute niemand mehr so ganz genau, was genau in den Pflegeprodukten steckt, die wir uns unter Augen, Arme oder an andere Stellen unseres Körpers schmieren. Viele Kosmetika enthalten tierische Inhalte wie Harnstoff, Keratin, Kollagen oder Wollwachs, die nicht auf den ersten Blick als tierisch zu erkennen sind.
Und als sei das nicht genug, testen Unternehmen ihre Mittelchen an den Tieren. Nun mag es den ein oder anderen klugen Kopf geben, der einwirft, dass ein Schimpanse mit gepflegtem Haar ein durchaus lebenswertes Leben als Shampoo-Tester führen kann. Dennoch würde er oder sie vermutlich lieber seinen Kumpels die Flöhe aus dem Fell zupfen oder aber ungepflegt und dafür frei im Baum hängen, als in Gefangenschaft zum Duschen gezwungen zu werden.
Fazit: Holy Pit hält was es verspricht
Das Wichtigste vorab: Holy Pit ist ein sehr gutes Deo, was die meisten Käufer überzeugen dürfte. Im Vergleich zu anderen Deos entfällt viel Plastikmüll. Hier shoppt vor allem das gute Gewissen mit. Gleiches gilt für die Tierfreundlichkeit von Holy Pit. Der Aufbau und Austausch des Deosticks dauert keine 20 Sekunden. Selbst für bequeme Faulpelze ist das machbar.
Der Duft ist angenehm dezent. Wer richtig gut riechen möchte, muss aber ein Parfüm dazu auftragen. Menschen, die im Deodorant eine Art Ersatzparfüm für den Tag sehen, sollten Abstand von Holy Pit nehmen. Dafür reicht die schwache Duftnote nicht aus.
Für 100.000 Euro boten die Gründer von Holy Pit den Investoren in "Die Höhle der Löwen" 15 Prozent ihrer Firma an. Die Gast-Löwen von Ankerkraut ließen sich vom Deo-Duft der Österreicher verführen, stachen den ebenfalls interessierten Ralf Dümmel aus und stiegen bei "Holy Pit" ein.
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