Es ist zum verrückt werden: Das Sparbuch ist faktisch tot. Zinsen bekommt man für sein Erspartes dort zumindest nicht mehr. Wer sein Geld mehren möchte, muss in Aktien investieren. Doch Unwissenheit und Ängste lassen die Deutschen zögern: Aktien kaufen? Oh, besser nicht.
Dabei ist die Geldanlage mit Aktien nicht kompliziert oder gefährlich - wenn man sich an ein paar Spielregeln hält. Und da wird es kniffelig. Denn nur elf Prozent der Haushalte besaßen im Jahr 2019 Aktien, so eine Bundesbank-Studie. Die Gründe dafür: Aktien seien zu unsicher, so eine Auswertung des Deutschen Aktieninstituts und der Stuttgarter Börse . Viele Befragten gaben an, zu wenig über Aktienmärkte zu wissen. Fast der Hälfte der Befragten war das ganze Thema zu umständlich.
Laut der Deutschen Bundesbank tasten sich die Deutschen langsam Richtung Aktienmarkt. Immerhin 12,35 Millionen Deutsche - und damit jeder Sechste - ist am Aktienmarkt oder zumindest über Fonds investiert. Aber: Am beliebtesten sind immer noch Giro- und Tagesgeldkonten, um Geld zu sparen.
Aktien sind renditestark
Kurz gesagt: Die Sparer lassen bares Geld liegen. Denn auf lange Sicht, abseits kurzfristiger Kursschwankungen, sind Aktien nun einmal die renditestärkste Geldanlage. Selbst diejenigen, die kurz vor der Finanzkrise ordentlich am Aktienmarkt investiert haben, können sich über eine Rendite von rund fünf Prozent freuen. Wer auf lange Sicht an den Aktienmärkten investiert, kann sich über ein ordentliches Plus freuen: Rund 8 Prozent sind mit DAX-Aktien jährlich drin.
Die Unwissenheit sollte Sparer nicht von den Aktienmärkten abhalten. Denn auch wer nicht zocken will und nicht alle Finanzprodukte nutzen will oder kann, ist dort gut aufgehoben. Denn längst gibt es simple Produkte, mit denen man am langfristigen Aufschwung der Märkte mitverdient.
Geldanlage: Keine Angst vor Aktien
Das Portal "börse.de" hat errechnet, dass diejenigen, die zum Start des DAX 10.000 Euro (also eher 20.000 DM) investiert haben, sich zum Jahresende 2018 über eine Rendite von 2096 Prozent hätten freuen können - und somit den Betrag auf mehr als 202.000 Euro gesteigert haben. Dabei hat der DAX große Schwankungen erlebt. Kriege, das Platzen der Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre, die Einführung des Euros, die Wirtschaftskrise - der Leitindex tuckerte nicht gemächlich aufwärts, sondern wurde immer wieder zurückgeworfen. Und berappelte sich dann.

Klar ist: Wer fürs Alter vorsorgen will, kommt um Aktien nicht herum. Doch wie kommt man an Aktien? Was braucht man dafür? Wie viel Ahnung sollte man mitbringen? Und: Gibt es eine einfache Variante? Der stern erklärt in der Serie "So geht Geldanlage" Schritt für Schritt, wie Sie ohne Angst - und auch nur mit wenig Ahnung - in Aktien investieren können.
Teil 2: Was ist ein Depot? Und wie finde ich das richtige?
Teil 3: Aktien für Anfänger: Mit Fonds und ETF können auch Laien fürs Alter sparen
Teil 4: Aktien für Ängstliche - so können auch Sicherheitsbewusste Geld anlegen
Depot Vergleich: Hier geht es zur Übersicht.