Computer IBM gibt positiven Ausblick

Wegen Sonderbelastungen aus der Beilegung eines Rechtsstreits hat der weltgrößte Computerkonzern IBM im dritten Quartal ein kaum verändertes Ergebnis erzielt. Grund zur Sorge sieht das Unternehmen aber nicht.

Zugleich verzeichnete International Business Machines (IBM) einen Umsatzzuwachs in dem wichtigen Bereich Service und lieferte insgesamt einen optimistischen Ausblick, woraufhin der Aktienkurs am Montag nachbörslich um 2,3 Prozent anstieg. Finanzchef Mark Loughridge sagte, das moderate Wachstum habe sich im dritten Quartal fortgesetzt, wobei die Entwicklung auf dem amerikanischen und asiatischen Markt stärker gewesen sei als in Europa. IBM erwarte, dass die Prognosen der Analysten für das Gesamtjahr mit einem Gewinn je Aktie von 4,94 Dollar um sieben Cent übertroffen würden.

"Die Geschäfte von IBM haben im Jahresverlauf an Schwung gewonnen und die Stärke unseres integrierten Geschäftsmodells gibt uns mit Blick auf 2005 Zuversicht", erklärte IBM-Chef Sam Palmisano. Loughridge verwies auf eine stabile Nachfrage der Kunden, die Belastungen durch den hohen Ölpreis und den Preiskampf der Branche abgefedert habe.

Zuwächse im wichtigen Servicebereich

Die Zuwächse im Servicebereich, der knapp die Hälfte des Umsatzes bei IBM ausmacht, trafen bei Analysten jedoch nicht nur auf Begeisterung. "Ich denke, die Messlatte war recht niedrig angesetzt und deshalb geht der Aktienkurs nach oben", sagte Marty Shagrin, Analyst von Victoria Capital Management und verwies auf Sorgen über die Profitabilität des Bereiches.

Der Umsatz im Servicebereich stieg im dritten Quartal um fünf Prozent und lag bereinigt um Währungseffekte bei 11,4 Milliarden Dollar. Im Hardwarebereich stiegen die Umsätze im dritten Quartal um neun und bei der Software um einen Prozent. Loughridge zufolge stieg die Nettogewinnmarge im Servicebereich auf 9,5 Prozent von neun Prozent im zweiten Quartal, im vierten Quartal werde eine Marge von zehn Prozent erwartet.

Nettogewinn kaum verändert

Für das dritte Quartal nannte IBM einen Netto-Gewinn von 1,80 Milliarden Dollar oder 1,06 Dollar je Anteilschein. Ein Jahr zuvor hatte IBM einen Netto-Gewinn von 1,79 Milliarden Dollar oder 1,02 Dollar je Aktie ausgewiesen. Der Netto-Umsatz sei um neun Prozent auf 23,4 Milliarden Dollar gesteigert worden. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt Umsätze in etwa dieser Größenordnung vorausgesagt und einen operativen Gewinn je Aktie von 1,14 Milliarden Dollar.

Ohne die Vorsteuerbelastung von 320 Millionen Dollar oder elf Cent je Dividendenpapier für die Beilegung eines Rechtsstreits für einen Teil der laufenden Verfahren im Zusammenhang mit Pensionszahlungen wäre im dritten Quartal ein Gewinn je Aktie von 1,17 Dollar ausgewiesen worden, teilte der Konzern weiter mit. IBM hatte bereits vor wenigen Wochen angekündigt, der Konzern werde im Rahmen einer Vereinbarung mit ehemaligen und derzeitigen Beschäftigten, die IBM verklagt hatten, schrittweise Pensionszahlungen von rund 300 Millionen Dollar leisten. Die potenziellen Verbindlichkeiten aus allen Pensionsklagen seien auf 1,4 Milliarden Dollar begrenzt worden. (Reuters)