Arbeitsmarkt Arbeitslose suchen verstärkt Jobs im Ausland

Wenn's im Inland nicht klappt: Deutsche Arbeitslose bemühen sich immer häufiger um eine Stelle im Ausland. Die meisten Vermittlungen finden in das Nachbarland Dänemark statt.

Arbeitslose Deutsche bemühen sich immer häufiger um eine Stelle im Ausland. "Das Interesse, in einem anderen Land zu arbeiten, ist riesig. Wir bekommen im Monat über 1.000 Anfragen", sagte am Freitag Tom Zielasko, der in der Flensburger Agentur für Arbeit als EURES-Berater (European Employment Services) für die grenzüberschreitende Vermittlung zuständig ist. Dieser starken Nachfrage stehe jedoch nur ein begrenztes Angebot an Auslandsarbeitsplätzen gegenüber, das zudem tendenziell noch zurückgehe. "Mit unserer Hilfe haben im vergangenen Jahr 481 Jobsuchende einen Arbeitsplatz in Dänemark, Norwegen, Schweden und Irland gefunden", berichtete Zielasko. Schwerpunkt war mit 300 Vermittelten das Nachbarland Dänemark.

Standort Flensburg zukünftig ohne Bedeutung

"Die Zahlen des letzten Jahres bedeuten, wenn wir die Bundesrepublik insgesamt sehen, dass hier von Flensburg aus ein Viertel aller Auslandsvermittlungen abgewickelt wurde", rechnete Zielasko vor. Aus diesem Grund ist es für ihn unverständlich, dass Flensburg bei einer neuen Struktur der internationalen Aktivitäten in der Arbeitsverwaltung keine Bedeutung mehr haben soll.

Mehr Informationen zum Thema

Die EURES im Web: www.eures-kompas.org

Internationale Vermittlungen in Bonn konzentriert

Künftig sollen alle internationalen Vermittlungen in einer Zentrale mit Sitz in Bonn konzentriert und jeweils Europäische Kompetenzzentren für Kontakte mit den anderen Ländern eingerichtet werden. Als Beteiligte der EURES-Grenzregion Sonderjylland-Schleswig, erwarten Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Arbeitsverwaltungen, dass die Landesregierung sich für Flensburg als ein selbstständiger Ableger des Kompetenzzentrums Hamburg einsetzt. «Sonst werden unsere Erfolge bald nur noch Geschichte sein», fügte der Arbeitsvermittler hinzu.

EURES wurde 1992 auf Initiative der EU gegründet, um die berufliche Mobilität in Europa zu unterstützen.

DPA

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