Die für die kommende Woche erwarteten Arbeitslosenzahlen würden wohl wieder etwas hoffnungsfroher stimmen, sagte Merkel in einem Interview der "Bild am Sonntag". "Wir hatten im Juni den stärksten Rückgang gegenüber dem Vormonat seit 16 Jahren, im Juli rechne ich mit der Fortsetzung der positiven Entwicklung", fügte die Kanzlerin hinzu.
Forderungen aus der eigenen Partei nach einer weiteren Lockerung des Kündigungsschutzes erteilte die CDU-Vorsitzende eine Absage. Grundlage für die Regierungsarbeit sei der Koalitionsvertrag. "Bei den Absprachen zum Kündigungsschutz sollten wir bleiben", sagte Merkel und räumte gleichzeitig ein, das die Vorstelllungen von Union und SPD in der Arbeitsmarktpolitik "ein ganzes Stück auseinander" lägen.
Überarbeitung von Hartz IV
Merkel bekräftigte, dass im Herbst eine umfassende Überarbeitung der Hartz-Reform vorgelegt werde. "Vor allem müssen wir überprüfen, ob die Anreize stimmen. Wenn jemand arbeitet, muss er mehr haben, als wenn er nicht arbeitet."
Die Kanzlerin mahnte weitere Anstrengungen an, damit Deutschland in den nächsten zehn Jahren bei Beschäftigung, Wachstum und Forschung wieder unter die ersten drei Länder in Europa kommt. "Mit dem gegenwärtigen soliden Wirtschaftswachstum sind wir auf einem guten Weg", erklärte Merkel. "Aber wir müssen noch besser werden, wenn wir unser Ziel erreichen wollen."
Reuters