Arbeitsweg Firmen wollen Unfallschutz kündigen

Millionen von Arbeitnehmern in Deutschland drohen neue Belastungen. Arbeitgeber wollen nicht mehr für Unfälle auf dem Arbeitsweg geradestehen.

Arbeitgeber wollen aus der bisherigen Wegeversicherung aussteigen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe. Statt der bisher vollen Finanzierung durch die Arbeitgeber sollen für die Beiträge künftig allein die Beschäftigten aufkommen. Weitere Details zu dem Vorstoß will der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) an diesem Mittwoch in Berlin bekannt geben.

Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände, hatte bereits in der Montagsausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zur Begründung gesagt: "Die Betriebe können nicht für Dinge haftbar gemacht werden, auf die sie keinen Einfluss nehmen können." Laut "Süddeutscher Zeitung" will er darauf hinwirken, dass Unfallrenten künftig nicht mehr lebenslang gezahlt werden.

Die Wirtschaftsverbände möchten durch eine Reform der Unfallversicherung weitere Kostensenkungen erreichen. Die Berufsgenossenschaften als Träger der Unfallversicherung sind für die Arbeitnehmer bisher beitragsfrei und werden alleine von den Arbeitgebern finanziert. Firmen zahlen dafür jährlich durchschnittlich 1,35 Prozent ihrer Bruttolohnsumme, berichteten die Zeitungen. Einzelne Berufsgenossenschaften - etwa der Bauwirtschaft - verlangen bis zu sieben Prozent.

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