Wenn es um Zufriedenheit im Job geht, fällt schnell das Schlagwort "Work-Life-Balance". Die Gründe für eine Kündigung sind aber in der Regel andere, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Das Gehaltsportal gehalt.de und die Vergütungsberatung Compensation Partner haben 1092 Beschäftigte zum Thema Kündigung befragt. Und die meisten hatten auch etwas zu sagen, denn immerhin 85 Prozent der Befragten haben schon mindestens einmal den Job gekündigt.
Was war der außergewöhnlichste Grund, aus dem Sie einen Job gekündigt haben? Schreiben Sie uns an leseraufruf@stern.de.
Bei der Frage nach den Gründen spielten Themen der "Work-Life-Balance" nur eine untergeordnete Rolle: Punkte wie zu wenig Urlaub, Überlastung durch Überstunden oder familiäre Gründe landeten durchweg auf den hinteren Plätzen.
Der Chef ist der Knackpunkt
Deutlich öfter genannt wurden dagegen klassische Karrierethemen: Der häufigste Anlass für eine Kündigung war zu wenig Wertschätzung durch den Chef – 45 Prozent zählen dies zu den Hauptgründen. Auf Platz zwei der Liste liegt ein zu niedriges Einkommen (41 Prozent). Auch ein besseres Angebot von einem anderen Arbeitgeber (38 Prozent) sowie fehlende Aufstiegschancen (33 Prozent) sind besonders häufig für eine Kündigung ausschlaggebend.
Bemerkenswert: "Unterforderung und Langeweile" wird fast ebenso häufig als Kündigungsgrund angeführt wie "Überlastung durch zu viel psychischen Druck" (jeweils rund 20 Prozent).
Hauptgründe für die Kündigung (Mehrfachnennungen möglich)?
Zu wenig Wertschätzung durch den Chef | 45% |
Zu niedriges Einkommen | 40,5% |
Besseres Angebot von anderem Arbeitgeber | 38,4% |
Keine Aufstiegsmöglichkeiten | 32,5% |
Überlastung durch zu viel psychischen Druck | 20,6% |
Unterforderung und Langeweile | 19,4% |
Überlastung durch Überstunden | 12,8% |
Familiäre Gründe | 11,6% |
Dem Unternehmen droht die Pleite | 11,0% |
Gesundheitliche Probleme | 4,4% |
Zu wenig Urlaub | 2,5% |
Sonstiges | 11% |
Quelle: Compensation Partner/Gehalt.de
Auch ohne neuen Job kündigen?
Egal, was der Grund für den Jobfrust ist - leichtfertig kündigen würden nur die wenigsten. Eine klare Mehrheit von 73 Prozent würde nur kündigen, wenn der neue Job schon sicher ist. 17 Prozent würden dies auch ohne diese Sicherheit tun und jeder Zehnte hat tatsächlich schon einmal gekündigt, ohne eine neue Beschäftigung in der Hinterhand zu haben.

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