Umfrage Zukunftsangst der Beschäftigten wächst

Die Stimmung in der Beschäftigten ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Eine wachsende Zahl von Arbeitnehmern empfinde die Entwicklung auf dem Wirtschafts- und Arbeitsmarkt "als persönliche Bedrohung".

Immer mehr Beschäftigte sehen pessimistisch in die Zukunft: 43 Prozent bangen um ihren Arbeitsplatz, knapp ein Viertel (23 Prozent) macht sich große Sorgen um die finanzielle Zukunft. Dies sind Ergebnisse einer polis-Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Ein Fazit der Umfrage unter 2.235 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lautet: Die Stimmung in der Arbeitnehmerschaft ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Eine wachsende Zahl von Arbeitnehmern empfinde die Entwicklung auf dem Wirtschafts- und Arbeitsmarkt "als persönliche Bedrohung". Nur noch 44 Prozent aller Befragten fühlten sich vor Arbeitslosigkeit relativ sicher. In Ostdeutschland seien es 20 Prozent.

Unzufriedenheit auch in Bezug auf die Bundesregierung

Die allgemeine Wirtschaftslage wird von lediglich zwölf Prozent positiv eingeschätzt. Eine Besserung im kommenden Jahr - auch am Arbeitsmarkt - erwarten elf Prozent. Auf die Frage, ob die Kluft zwischen Arm und Reich größer werde, antworteten 64 Prozent uneingeschränkt mit Ja. 39 Prozent sehen das System der sozialen Sicherheit und damit den sozialen Frieden bedroht. Die Notwendigkeit zu Reformen werde zwar gesehen, die meisten Bürger könnten aber nicht erkennen, "dass es dafür überzeugende Pläne gibt".

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sei mit der Bundesregierung unzufrieden, auch der Opposition traue nur eine Minderheit eine erfolgreiche Politik zu. Selbst die Gewerkschaften würden "zunehmend Gegenstand der Kritik". Nach Medienberichten halten nur 45 Prozent der befragten Arbeitnehmer die Gewerkschaften für modern und zukunftsfähig, 57 Prozent aber für veraltet und schwerfällig. 70 Prozent wollten gleichwohl nicht auf sie verzichten.

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