In den USA gibt es weiter keine Einigung auf Finanzhilfen für die angeschlagenen Autohersteller General Motors, Ford und Chrysler. Präsident George W. Bush äußerte am Montag Bedenken gegen den aus dem Lager seines gewählten Nachfolgers Barack Obama vorgelegten Hilfsplan mit einem Volumen von rund 15 Milliarden Dollar. Bush stellte zudem die Überlebensfähigkeit der angeschlagenen Konzerne in Frage. Daraufhin kam es erneut zu Gesprächen zwischen Beratern des Republikaners Bush und den Demokraten um Obama. Aus deren Reihen hieß es, man sei weiter zuversichtlich, dass es zur Gewährung der Hilfen komme.
Das von der Demokratischen Partei vorgelegte Rettungspaket sieht Kreisen zufolge Hilfen im Umfang von 14 bis 17 Milliarden Dollar vor. Die endgültige Summe müsse noch ausgehandelt werden, hieß es. Die Partei leitete ihren Entwurf nach dreitägigen Verhandlungen an das Präsidialamt weiter. Demnach sollen Notfallkredite verlängert werden. Zentrale Entscheidungen zur Restrukturierung der angeschlagenen Konzerne GM, Ford und Chrysler sollen der Bush-Nachfolgeregierung unter Obama überlassen werden.
Dem Entwurf der Demokraten zufolge sollen durch die Hilfen 355.000 Arbeitsplätze bei den Autoherstellern und weitere 4,5 Millionen Stellen bei Zulieferern gesichert werden. Gefordert wird, dass die Autobauer bis Ende März einen Plan für eine langfristige Restrukturierung ihrer Unternehmen vorlegen. Der US-Präsident soll eine Aufsicht ernennen dürfen, die die Umsetzung der Staatshilfen überwacht. Dabei müssen die Autobauer alle Verkäufe, Investitionen, Verträge oder andere Geschäfte melden, die ein Volumen von mehr als 25 Millionen Dollar haben. Das Gehalt der Führungskräfte bei den Firmen soll begrenzt werden. Großzügige Abfindungen soll es vor einer Rückzahlung der Hilfen nicht geben.
Die Kredite, die der Staat den Firmen gewährt, sollen eine Laufzeit von sieben Jahren haben. Für die ersten fünf Jahre müssen die Konzerne dabei Zinsen von je fünf Prozent zahlen, danach steigt der Zinssatz auf neun Prozent.