Automarkt BMW kriselt, VW schwächelt

Neue Negativ-Nachrichten aus der Autobranche: Bei BMW brach der Gewinn 2008 ein, im Schlussquartal machten die Bayern sogar einen Verlust. Volkswagen verkaufte trotz Abwrackprämie in den vergangenen Monaten weitaus weniger Autos. Die Börse reagierte völlig unterschiedlich auf die Zahlen der beiden Konzerne.

VW, Europas größter Autobauer, hat im Januar und Februar angesichts der dramatischen Krise in wichtigen Märkten einen Absatzeinbruch erlitten. Die Auslieferungen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf rund 809.000 Fahrzeuge, wie VW am Donnerstag in Wolfsburg mitteilte. Damit schnitt Volkswagen immerhin noch besser ab als der Gesamtmarkt, was von der Börse honoriert wurde. An einem ansonsten schwachen Tag legte die VW-Aktie leicht zu.

Ein "Lichtblick" für VW war Deutschland,. Die Abwrackprämie hat zu einem Ansturm auf die Autohäuser geführt. Gemessen an den Auftragseingängen war der Februar für VW der mit Abstand beste Monat seit der Wiedervereinigung. Die Auslieferungen für die Marke Volkswagen Pkw stiegen um 20 Prozent.

Zerstört wurde der positive Eindruck durch alarmierende Zahlen aus den USA, Japan und wichtigen europäischen Märkten. Laut Vorstandschef Martin Winterkorn geht VW für 2009 von einem weltweiten Gesamtmarkt unterhalb der 50-Millionen-Marke aus. Im Vorjahr verkauften die Autokonzern weltweit noch 55 Millionen Neuwagen.

Nicht besser waren die Nachrichten aus dem Hause BMW. Die Wirtschaftskrise erwischte die Münchener zum Jahresende 2008 voll: Im vierten Quartal fuhr der BMW einen Vorsteuerverlust von 1,17 Milliarden Euro ein. Im Gesamtjahr stürzte der Gewinn nach Steuern daraufhin um 89,5 Prozent auf 330 Millionen Euro ab. Der Umsatz brach im vierten Quartal um 18,2 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro ein, im Gesamtjahr ging er um fünf Prozent auf 53,2 Milliarden zurück. Der Münchner Autobauer will nun die Dividende für 2008 auf 30 Cent pro Stammaktie kürzen. Für 2007 hatte er noch 1,06 Euro bezahlt. Die Börsianer reagierten geradezu entsetzt auf die Zahlen: Die BMW-Aktie verlor mehr als acht Prozent.

BMW hatte nach einem guten Start in der zweiten Jahreshälfte infolge der Finanzmarktkrise massive Absatzeinbrüche erlebt. Zudem litt das Unternehmen unter milliardenschweren Belastungen aus dem Leasinggeschäft.