Weniger Inhalt zum höheren Preis – dieser Masche der Hersteller und des Handels ist die Verbraucherzentrale Hamburg seit Jahren auf der Spur: 2019 gingen bei den Verbraucherschützern nach eigenen Angaben mehr als 2500 Beschwerden über Verpackungstricks und andere Täuschungen ein.
Fünf Beispiele des vergangenen Jahres stellt die Verbraucherzentrale zur Wahl der "Mogelpackung des Jahres". Die meisten Stimmen erhielt Mirácoli von Mars. Der Hersteller hatte bei seinen Spaghetti klammheimlich das beigelegte Tütchen Käse gestrichen und auch bei Würzmischung und Tomatensauce ein kleines bisschen eingespart, während der Preis im Handel der gleiche blieb. "Wir haben jede Menge Beschwerden zu Mirácoli erhalten", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Mars hatte den Schwund gegenüber der Verbraucherzentrale damit erklärt, dass viele Kunden den Käse nicht genutzt hätten. Für die Verbraucher fühlte sich die Maßnahme aber offenbar nicht richtig an: Mehr als jede dritte der 43.000 abgegebenen Stimmen entfiel auf Mirácoli. Die zweitmeisten Stimmen erhielt ein Karottensaft von Hipp (siehe Fotostrecke). Auf den weiteren Plätzen folgen eine Rama-Margarine, Darkmilk von Milka und Kellogg's Frosties. Im vergangenen Jahr waren die Chipsletten von Lorenz Snack-World zur Mogelpackung des Jahres gewählt worden.