Die Feuerwerkshersteller bangen offenbar um ihr Jahresgeschäft. Nachdem Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer sich für einen Verzicht auf Silvesterböller zu Gunsten der Hilfe für Katastrophenopfer in Südostasien ausgesprochen haben, befürchtet die pyrotechnische Industrie Umsatzeinbußen. "Ich halte es für unglücklich, dass ein solcher Verzicht auf eine bestimmte Branche bezogen wird", sagte der Geschäftsführer des Branchenverbandes, Klaus Gotzen, der Nachrichtenagentur AP.
Außenminister Fischer hatte die Menschen in Deutschland aufgerufen, an Silvester Geld zu spenden, statt es für Feuerwerk und Raketen auszugeben. Der Bundeskanzler pflichtete ihm bei: "Ich kann das nur unterstreichen", sagte er. Auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse unterstützte im Rbb-Inforadio den Aufruf.
Die Spendenaktionen für die Krisenregion seien sinnvoll, sagte Gotzen. Jeder Bürger solle aber selbst entscheiden, wo er sparen wolle, um den Flutopfern zu helfen. Die Industrie müsse seit Jahren mit dem Slogan "Brot satt Böller" leben, erklärte der Geschäftsführer. In diesem Jahr sei dies aber durch die aktuellen Ereignisse in Südostasien besonders präsent. Der Verband ging bislang von einem Umsatz im Wert von 97 Millionen Euro aus. Die Umsatzzahlen für 2004 würden aber erst im Februar vorliegen, sagte Gotzen.