Wer mit dem eigenen Auto in den Sommerurlaub fährt, sollte vor Fahrtantritt das Auto gut checken. Besonders wichtig ist es, die Füllstände von Kühlwasser, Bremsflüssigkeit und Motorenöl zu kontrollieren. Scheibenwischer sollten vor einer längeren Urlaubsfahrt ebenfalls überprüft und bei Verschleiß ausgewechselt werden - schließlich ist schlechte Sicht ein Hauptgrund für Unfälle.
Nie ohne Reservereifen
Außerdem empfehlenswert: Reservereifen, passende Schrauben und Felgenschlüssel mitnehmen sowie alle Reifen auf Profil und Luftdruck prüfen. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern für Sommerreifen. Ratsam ist jedoch eine Mindestprofiltiefe von drei Millimetern, um auch bei einem sommerlichen Platzregen eine sichere Straßenhaftung zu gewährleisten. Luftmangel in den Reifen wiederum verschlechtert die Fahreigenschaft dramatisch und der Benzinverbrauch steigt. Grundsätzlich gilt, dass Reifen bei höherer Beladung zusätzliche Luft brauchen, vor allem auf der hinteren Fahrzeugachse.
Heiße Phase im Sommerreiseverkehr läuft an
Ab sofort beginnt wieder die Zeit der langen Staus. Mitverantwortlich für den jetzt schon anlaufenden starken Reiseverkehr dürfte laut ADAC der frühe Ferienstart in vielen Bundesländern sein: Seit dem 05. Juli sind bereits 13 der 16 deutschen Länder in den Sommerferien. Darüber hinaus wird sich auch der Ferienbeginn im Süden der Niederlande auf den Urlaubsautobahnen stark bemerkbar machen.
Die 'beliebtesten' Staufallen
Auch wenn ab kommendem Samstag auf Autobahnen wieder das erweiterte Lkw-Fahrverbot gilt, wird man dennoch auf folgenden Strecken um größere Engpässe nicht herumkommen:
Alle Fernstraßen Richtung Ostsee
A 7 Flensburg - Hamburg - Hannover - Würzburg - Kempten
A 1 Köln - Bremen - Hamburg - Lübeck
A 2 Berlin - Hannover - Dortmund
A 19 Wittstock - Rostock
A 24 Berlin - Hamburg
A 3 Oberhausen - Frankfurt - Nürnberg
A 9 Berlin - Nürnberg - München
A 4 Bautzen - Dresden - Görlitz
A 5 Kassel - Frankfurt - Basel
A 8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
A 99 Umfahrung München
A 95/B 2 München - Garmisch-Partenkirchen
A 7/B 310 Kempten - Füssen
A 93 Inntaldreieck - Kufstein
Grenzwartezeiten und Staus auf Tunnelrouten
Wartezeiten werden auch an den Grenzen nach Polen und Tschechien sowie an den Übergängen von Österreich nach Ungarn kaum vermeidbar sein. In Österreich - hier starten sechs Bundesländer in die Ferien - rechnet der ADAC mit Staus auf allen Ferienrouten. Auf der Tauernautobahn dürften die Blockabfertigungen vor dem Tauerntunnel sogar zu kilometerlangen Staus führen. In Italien ist auf der Brennerautobahn, und hier vor allem an der Mautstelle Sterzing, Geduld gefragt. In der Schweiz wird man lange Staus vor dem Gotthard-Tunnel (A 2 Basel - Chiasso) einplanen müssen.
Auch im Ausland macht die Polizei in der Ferienzeit gern Jagd auf Temposünder. In Österreich gibt es vor allem auf der Tauernautobahn von Salzburg bis Eben zusätzliche Geschwindigkeitskontrollen. Geblitzt wird auch vorzugsweise rund um Tunnel sowie auf Stadtautobahnen. Das gleiche gilt für die Schweiz, wo Radargeräte und Laserpistolen überdies oft in Baustellen zum Einsatz kommen. Extrem unter Beobachtung stehen Autofahrer am Baustellenabschnitt der A 1 zwischen Zürich und Bern.
Besonders auf »Touristenstrecken«
In Italien sollte man sich speziell auf der Brennerautobahn bis Modena strikt an Tempolimits halten. In Spanien ist das auf allen Hauptrouten ratsam, vor allem aber auf der »Touristenstrecke« von La Jonquera bis Alicante. In Frankreich wird besonders auf der Rhonetalautobahn A 7 von Beaune bis Orange Jagd auf Raser gemacht. In Ungarn müssen Fahrer auf allen Autobahnen von und nach Budapest und an den Plattensee aufpassen.
Was tun beim Autounfall?
Bei einem Autounfall im europäischen Ausland gelten ähnliche Regeln wie in Deutschland. Oberstes Gebot ist überall: Die Unfallstelle sichern, Erste Hilfe leisten, Polizei und Rettungswagen rufen. Handy-Benutzer können die Kurzwahl 112 europaweit nutzen, in der Regel landet der Notruf dann direkt bei der regional zuständigen Notrufzentrale. Wenn weder Handy noch Notrufsäule zur Verfügung stehen, wird es etwas schwieriger, da noch nicht in allen europäischen Ländern die Nummer 112 gilt.
Vorgedruckten Unfallbericht mitnehmen
Bei der Aufnahme der Unfalldaten sollte der Geschädigte im Ausland einen europäischen Unfallbericht verwenden und die Beweise sorgfältig sichern. Fahrzeug- und Versicherungsdaten des Unfallgegners sowie Personalien von Zeugen sollten notiert werden, eine Unfallskizze gezeichnet und wenn möglich die Unfallstelle fotografiert werden. Auf keinen Fall sollte man die Schuld am Unfallort eingestehen oder Dokumente unterschreiben, die man nicht versteht. Vorsicht ist auch bei windigen Unfallhelfern geboten, die das Auto in eine bestimmte Werkstatt schleppen wollen.