Henriette Hell: Was ich über Sex gelernt habe "Du tanzt besser als du aussiehst!"

Am Wochenende wurde unserer Autorin mal wieder klar: Wer scheiße tanzt, kriegt auch keinen Sex – und umgekehrt. Henriette Hell hat die verschiedenen Tanztypen – und ihre Chancen – kategorisiert.

Am Wochenende – ich war gerade voll in Ekstase auf der Tanzfläche eines Clubs – sprach mich ein Typ an: "Ey, Baby, du tanzt noch besser als du aussiehst und du siehst schon sehr gut aus." Über dieses, ähm, Kompliment habe ich mich gefreut, denn es läuft doch so: Je besser du tanzt, desto mehr Sex bekommst du.
Nun jährte sich diese Woche ja auch noch der Todestag von Tanzgott Patrick Swayze. Ihm habe ich zu verdanken, dass ich bereits als Grundschülerin kapierte, dass Tanzen hauptsächlich den Zweck eines Vorspiels erfüllt. (Ich sag' nur: "Verstehst du nicht, dass ich dich brauche, Johnny?!")

"Tanzen ist Trockensex"

Aber über die Jahre vergaß ich das wieder. Bis zu jener Stunde im Kunstunterricht in der 10. Klasse. Wir sollten ein Bild von einem Tanzpaar malen. Ich präsentierte meinem schrägen Lehrer S. zwei langhaarige Headbanger – und bekam nur 'ne vier. "Da fehlt mir die Erotik", erklärte mir Herr S. "Tanzen ist immer auch Test-Ficken, Henriette. Trockensex. Verstehst du? Davon spürte ich auf deinem Bild üüüberhaupt nichts."
Ich widersprach zunächst: "Wenn ich zu Metallica meine Haare schüttle, will ich doch nicht angebaggert werden!" Aber Herr S. belehrte mich eines Besseren: "Doch, Henriette! Auch du präsentierst dich auf der Tanzfläche; zeigst, wie du dich fallen lassen kannst; wie du tickst; was du brauchst; verführst – wen auch immer."


Lehrer S. hatte natürlich Recht: Jeder, der tanzt – egal, ob zu Elektro, Hip Hop, Schlager oder Metal – gibt (unfreiwillig) Auskünfte über sich bzw. sein Verhältnis zum eigenen Körper. "Tanzen gilt landläufig als vertikaler Ausdruck von horizontalem Verlangen. Evolutionsforscher haben die Annahme, Musik und Tanz hätten ihre Ursprünge in der Partnerwahl bis heute nicht zu den Akten gelegt. Jugendliche und junge Erwachsene können ein schier unersättliches Bedürfnis nach Tanzen entwickeln. Natürlich geht es dabei auch darum, das andere Geschlecht zu beeindrucken oder sich – in geschützter Umgebung – auf weniger als eine Armlänge Abstand anzunähern", bestätigte mir der Musikkognitionsforscher Gunter Kreutz von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Bei folgenden Typen kann es allerdings auch nach hinten losgehen kann, wenn sie ihre Persönlichkeit auf der Tanzfläche offenbaren. Na, erkennen Sie sich wieder? 

So und nun fix los zur nächsten Ü30-Party, Leute, und tanzen üben! 

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