Gesellschaft Gefangen zwischen Job und Familie: Wie Frauen der Generation X gegen die Midlife-Krise aufbegehren

  • von Annett Heide
Frau grübelt am Fenster
Generation X: Die neue Midlife-Crisis der Frauen
© Getty Images
Frauen der Generation X sollte die Welt offen stehen. Doch tatsächlich finden sich viele nun in der Mitte ihres Lebens gefangen zwischen Jobs und Familie. Und haben das Gefühl, versagt zu haben. Die meisten leiden still und allein. Doch das ändert sich gerade – durch Autorinnen wie Ada Calhoun.

Vier Jahre ist es her, es war der Sommer 2017, als die Sachbuchautorin Ada Calhoun dachte, sie schafft es nicht mehr. Drei verschiedene Arbeitsprojekte platzten gleichzeitig, das gesamte Einkommen für das nächste halbe Jahr, und sie war die Hauptverdienerin in der Familie. Ihr Mann ist Performancekünstler. Ihr Sohn, zwölf, lag ihr mit neuen Turnschuhen und einer Playstation in den Ohren. Der Stiefsohn war im teuren College. Dazu hatte sie Schulden und nicht die geringste Ahnung, wie sie genug Geld für all das verdienen sollte. Sie war 41. Im Spiegel sah sie eine müde, alte Frau kurz vor der Ausmusterung. Was hatte sie denn schon erreicht im Leben? Sie war bereits in den Wechseljahren, zahlte aber sogar noch ihr Collegedarlehen ab. Dabei war der Plan gewesen, mit spätestens vierzig im eigenen Haus zu wohnen. Calhoun schlief immer schlechter.