ZEW-Prognose für 2015 Flüchtlingskrise kostet Deutschland wohl zehn Milliarden Euro

Ein Forschungsinstitut sieht finanzielle Belastungen in nicht unerheblichem Ausmaß auf die Bundesrepublik zukommen. Dies sei der Preis für die Aufnahme tausender Flüchtlinge, die in Deutschland Schutz suchen.

Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) rechnet einem Zeitungsbericht zufolge durch die aktuelle Flüchtlingskrise mit einem erheblichen finanziellen Mehraufwand für den deutschen Staat. "Es wäre unredlich, so zu tun, als würde die Bewältigung der Flüchtlingskrise nichts kosten", sagte der amtierende ZEW-Präsident Clemens Fuest der "Schwäbischen Zeitung" (Montagsausgabe): "Deutschland hat sich entschieden, politische Verfolgte aufzunehmen - meiner Meinung nach zu Recht. Diese Hilfe kostet Geld", stellte er nüchtern fest. Gleichzeitig bezeichnete Fuest die Lage als "ziemlich ernst", schrieb das Blatt weiter: "Wir haben die Wanderungsströme offenbar nicht unter Kontrolle."

Die Versorgung der Flüchtlinge veranschlagte der Ökonom für 2015 dem Bericht zufolge mit rund zehn Milliarden Euro. Angesichts von Überschüssen in den öffentlichen Kassen sei dies "gut verkraftbar". Sollte die Zuwanderung unvermindert anhalten, lasse sich die schwarze Null im Bundeshaushalt "vermutlich nicht halten". Außerdem sagte der ZEW-Präsident dem Blatt: "Wer argumentiert, die aktuelle Zuwanderung sei ein großer wirtschaftlicher Vorteil für Deutschland, gewissermaßen ein gutes Geschäft, ist wohl zu optimistisch."

lst/ DPA