Streit in CDU Mecklenburg-Vorpommern Ehemaliger SED-Kader wird Kreisvorsitzender

Die Wahl eines neuen CDU-Kreisvorsitzenden mit SED-Vergangenheit sorgt bei den Christdemokraten in Mecklenburg- Vorpommern für Streit. CDU-Landeschef Lorenz Caffier verteidigte am Mittwoch die Wahl in Neubrandenburg.

Die CDU in Mecklenburg-Vorpommern setzt neue Akzente im Umgang mit ehemaligen SED-Kadern. So zeigt der frischgewählte CDU-Landesvorsitzende, Innenminister Lorenz Caffier, Verständnis für die Wahl des einstigen SED-Manns und NVA-Offiziers Frank Benischke zum CDU-Chef in der kreisfreien Stadt Neubrandenburg. Die Partei akzeptiere die vor Ort getroffene Entscheidung in Neubrandenburg, erklärte Caffier am Mittwoch, nachdem ablehnende Stimmen in den eigenen Reihen laut geworden waren.

Benischke habe in den vergangenen Jahren in vielen Funktionen bewiesen, dass er für die christdemokratische Sache einstehe. "Die CDU- Mitglieder Neubrandenburgs haben eine Entscheidung auf Grund seines Verhaltens in den 20 Jahren nach der Wende gefällt", erklärte der CDU-Landeschef.

Die CDU bekenne sich zum christlichen Menschenbild und lebe nach christlichen Werten, sagte Caffier. "Zwei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer muss Versöhnung mit dem einzelnen Menschen möglich sein, nicht mit dem System", betonte er. Das bedeute für die Union keinen Schlussstrich unter die Aufarbeitung des DDR Unrechts. Deshalb werde auch an den Stasi-Überprüfungen im Land festgehalten, versicherte der Schweriner Innenminister.

AP · DPA
DPA/AP