Moderne und vollvernetzte Autos treiben manchmal seltsame Blüten: Eine Britin klagte kürzlich auf Twitter, dass ihr BMW i4 ein ferngesteuertes Update nicht durchführen wollte. Als Ursache nannte das Auto aber nicht etwa schlechten Empfang oder zu wenig Reststrom, sondern es beschwerte sich per Display über seine Parkposition. Schuld war der zu steile Stellplatz.
Kein BMW-Update auf dem Hügel
Halterin Clare Eliza schrieb: "'Sätze, die den Kopf deiner Oma zum Explodieren bringen würden': Ich kann mein Auto nicht aktualisieren, weil ich auf einem Hügel wohne." Dazu zeigt sie ein Bild vom Display ihres Fahrzeugs, das Informationen über die Software-Aktualisierung per Fernzugriff anzeigt. Dort ist zu lesen: "Die Straße ist zu steil, um mit der Installation zu beginnen. Bitte parken Sie das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche."
Was offenbar als kleiner Scherz gemeint war, da kurzes Umparken in der Regel wenig Aufwand bedeutet, ging kurze Zeit später viral durchs Netz. Schnell fanden sich mögliche Antworten, warum das Auto die Installation am Hügel wohl nicht durchführen wolle. Ein Nutzer mutmaßte: "Vielleicht für den Fall, dass die elektrische Feststellbremse während des Updates zurückgesetzt wird und der Wagen dann mit etwas oder jemandem zusammenstoßen könnte?" Fragend schloss er an: "Gibt es die Möglichkeit, Radstopper zu nehmen und dem Auto zu versichern, dass es nicht wegrollen kann?"
BMW bestätigt Absicht
Schnell erreichte der Fall Fachmagazine wie "The Drive". Dort fragte man bei BMW nach, was es mit dieser Meldung auf sich hat. Das Unternehmen antwortete, dass die Elektroautos alle erdenklichen Sensoren hätten, die es den Fahrzeugen ermöglichen, die genaue Position festzustellen. Die Fehlermeldung könne man sich demnach nur dadurch erklären, dass es sich um eine "alles umfassende, jedes Worst-Case-Szenario abdeckende Vorsichtsmaßnahme" handele, die um jeden Preis verhindern solle, dass das Auto sich bewegt.
Auch der stern wollte wissen, ob eine steile Einfahrt ein Problem darstellen kann. Das Unternehmen bestätigte die Sicherheitsfunktion und ging etwas mehr ins Detail: "Sicherheit hat oberste Priorität für die BMW Group. Vor Installation eines Remote Software Upgrades findet ein „Precondition Check“ statt. Dabei wird u. a. geprüft, ob das Fahrzeug waagerecht geparkt ist und somit jegliches Risiko eines Wegrollens ausgeschlossen ist. Es handelt sich dabei um eine „Functional Safety“-Anforderung, die bei der Systemgenehmigung für die UNECE-Regulierung R156 durch das Kraftfahrt-Bundesamt getestet und als vorbildlich bewertet wurde."
Bitte (trotzdem) kein Tesla
BMW-Fahrer:innen mit einem Parkplatz in Hügellage sind also tatsächlich im Nachteil – und das Update muss in solch einem Fall verschoben werden, bis das Auto eine ebene Position erreicht hat. Clare Eliza stört sich inzwischen offenbar daran, das Bild veröffentlicht zu haben – denn sie klagt darüber, dass zu viele Menschen ihr ungefragt dazu geraten hätten, den BMW gegen einen Tesla zu tauschen. Ebenfalls auf Twitter gibt sie den freiwilligen Verkaufsberatern dazu eine eindeutige Antwort: "Zu eurer Information: Ich würde lieber auf einem elektrischen Einrad zur Arbeit fahren, als mit einem Tesla."
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