Mit dem Polestar 1 und 2 hat Volvos-Luxuselektromarke Polestar bislang erst zwei Modelle auf dem Markt. Das 2017 gegründete Unternehmen will künftig allerdings aufholen und hat mit dem O2 nun ein durchaus außergewöhnliches Konzeptfahrzeug vorgestellt.
Der elektrisch angetriebene Roadster ist nämlich eine Cabrio-Version mit einer autonomen Video-Drohne an Bord, welche hinter den Rücksitzen in das Fahrzeug integriert ist. Die Konzeptdrohne könne während der Fahrt eingesetzt werden, "um die perfekte Fahrsequenz aufzuzeichnen", heißt es.
Demnach hebt sich eine Tragfläche an und es wird ein Bereich mit Unterdruck geschaffen, sodass die Drohne abheben kann. Sie folgt dem Auto automatisch mit einer Geschwindigkeit von bis zu 90 km/h. Der Fahrer kann dabei zwischen einer atmosphärischen Sequenz oder einer actionreicheren Sequenz mit einem sportlicheren Ausdruck wählen. Nach dem Filmen kehrt die Drohne wieder zum Auto zurück. Ist das Fahrzeug geparkt, lassen sich die Videoclips über das 15-Zoll-Mitteldisplay des Autos bearbeiten und teilen.
"Hero Car unserer Marke"
Thomas Ingenlath, CEO von Polestar beschreibt den Polestar O2 als "Hero Car" der Marke. "Er lässt das Ausmaß unseres Potenzials erahnen und ist ein Vorgeschmack auf das, was wir mit den Talenten und der Technologie, die wir im eigenen Haus bündeln, entwerfen und entwickeln können."
Das Konzeptfahrzeug ist ein Zweisitzer mit zwei weiteren Notsitzen auf der Rückbank und basiert auf einer Aluminiumplattform, von der sich die Hersteller eine "straffe Karosseriekontrolle, hohe Steifigkeit und intuitive Dynamik" versprechen. Sie wurde vom Polestar 5 (Marktstart 2025) übernommen und von dessen Forschungs- und Entwicklungsteam in Großbritannien entwickelt. Der Bedarf an neuem Aluminium sei geringer.
Nachhaltig ist demnach auch der Innenraum des Fahrzeugs. Denn der besteht aus neuem thermoplastischen Monomaterial. Laut Polestar wurde für alle weichen Komponenten des Innenraums recyceltes Polyester verwendet. Das vereinfache das Recycling und sei ein bedeutender Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft. Gewicht und Abfall werden demnach reduziert. Zudem seien die unterschiedlichen Materialien gekennzeichnet, was das Recycling vereinfachen soll.
Zukünftige Modelle sollen Polestar O2-Ideen enthalten
Der O2 ähnelt dem im November vorgestellten Konzeptfahrzeug Polestar Precept, eine sportliche Limousine, habe "aber einen ganz eigenen Charakter". "Es zeigt, wie die sich entwickelnde Designsprache von Polestar an verschiedene Karosseriestile angepasst werden kann, wobei eine starke Familienähnlichkeit bestehen bleibt", so der Autobauer. Die Proportionen des Polestar O2 seien wie die eines klassischen Sportwagens, "jedoch mit einem eindeutig modernen, elektrischen Stil". Dank einer verbesserten Aerodynamik verspricht Polestar eine höhere Reichweite.
Nähere Einzelheiten zu dem O2 nannte Polestar nicht. Vermutlich dürfte das Modell aber mit einem Allradantrieb mit mehr als 400 PS erscheinen und anders als die Volvo-Fahrzeuge nicht bei 180 km/h abgeriegelt sein. Dass der O2 so wie gezeigt auf den Markt kommt, ist aber wohl unwahrscheinlich. Allerdings plant Polestar, drei neue Modelle ab dem Jahr 2022 einzuführen. Diese sollen einige der in den Konzeptfahrzeugen Polestar Precept und Polestar O2 vorgestellten Ideen schrittweise umsetzen.
Wenige Elektroautos als Cabrio-Version auf dem Markt
Typisch für einen Roadster ist das offene Dach, das Cabrio also. Dabei ist die Zahl der zugelassenen Cabrios in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Rar ist die Fahrzeugbauform auch unter den Elektroautos. Smart hat mit dem EQ fortwo ein Cabrio-Modell im Verkauf. Auch Fiat bietet das Modell 500 als Cabrio an. Citroen brachte im Jahr 2018 den E-Mehari als Cabrio-Version auf den Markt. Das Modell ist inzwischen aber nicht mehr auf dem Markt.
EQ - von oben herab

Nissan hatte bereits im Jahr 2018 zur Feier von 100.000 verkauften Leaf-Modellen ein Cabrio gezeigt. Es handelte sich allerdings bloß um ein Konzeptfahrzeug, welches nicht auf den Markt kam. Der japanische Autobauer hat mit dem "Max-Out" Ende November erneut ein elektrisch angetriebenes Konzeptfahrzeug mit Cabrio-Dach gezeigt.
Der Tesla Roadster war 2008 das erste Fahrzeug des US-Autobauers. Dessen Produktion endete 2012. Im November 2017 stellte CEO Elon Musk ein zweites Modell des Roadster mit einem abnehmbaren Glasdach vor. Das Modell soll im Jahr 2023 auf den Markt kommen. Außerdem erwägt VW, den ID.3 als Cabrio herauszubringen.