US-Behörde Tesla nutzt anscheinend Trick, um sich bei Unfällen mit Autopilot aus der Verantwortung zu stehlen

Das war mal ein Tesla. Frontalunfälle mit den Fahrzeugen haben anscheinend eine Besonderheit: Der Autopilot soll sich kurz vorher automatisch deaktivieren.
Das war mal ein Tesla. Frontalunfälle mit den Fahrzeugen haben anscheinend eine Besonderheit: Der Autopilot soll sich kurz vorher automatisch deaktivieren.
© FrankHoermann/SVEN SIMON/ / Picture Alliance
Unfälle mit aktiviertem Autopiloten werfen Fragen auf: Wer haftet? Und wie verändern sich die Unfallstatistiken? Tesla will anscheinend diesen lästigen Fragen aus dem Weg gehen – mit einem dreisten Trick.

Autopiloten gelten als die Zukunft des Autofahrens: Der Wagen fährt alleine, der Fahrer kann sich entspannen. Wenn alles glatt läuft, klingt das gut. Aber wenn das Fahrzeug einen Unfall baut – was dann? Wer ist am Unfall schuld, wer muss zahlen, wie verändern sich die Versicherungsstatistiken?

Diese Fragen stellen sich aktuell vor allem für Tesla-Kunden, denn der US-Autobauer ist mit seiner Autopilot-Version relativ weit fortgeschritten und bewirbt das Feature gerne. So können Teslas schon heute auf Parkplätzen herbeigerufen werden und fahren dann gänzlich Personen an Bord zum Fahrer. Auch im freien Straßenverkehr soll es weitergehen, die Entwickler hinken aber bislang Elon Musks Ideen eines vollautonom fahrenden Autos hinterher. Die lästigen Fragen aus dem vorigen Absatz möchte man bei Tesla aber anscheinend auf die Kund:innen abwälzen.

US-Behörde: Tesla schaltet kurz vor Unfall den Autopiloten ab

Das geht aus einem Bericht der US-Behörde für Straßensicherheit (NHTSA) hervor: Laut einer Auswertung der NHTSA soll sich der Autopilot bei mindestens 16 Tesla-Fahrzeugen extrem knapp vor einem Unfall abgeschaltet haben. Konkret fuhren die Fahrzeuge nur noch weniger als eine Sekunde OHNE Autopilot, bevor der Unfall passierte – viel zu wenig Zeit, um als Fahrer noch reagieren zu können. Die Vermutung: Das Auto ist zwar schuld am Unfall, soll aber nicht die Folgen dafür tragen.

Laut NHTSA hatte die Behörde angefangen zu ermitteln, weil sich bei Tesla Unfälle mit am Straßenrand stehenden Fahrzeugen von Ersthelfern gehäuft hatten. Dabei wurden zunächst elf fragliche Fälle entdeckt, bei der Untersuchung ergänzten die Ermittler schließlich sechs weitere Unfälle. Einer davon wurde später wieder aus der Liste entfernt, da das andere beteiligte Fahrzeug ohne Lichter außerhalb des Verkehrs geparkt hätte. Beim Großteil der Unfälle habe zwar der Auffahrwarnassistent und bei der Hälfte der Unfälle zudem auch der Bremsassistent funktioniert.

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Auffällig war aber ein anderer Fakt: Im Schnitt deaktivierte sich der Autopilot weniger als eine Sekunde vor dem eigentlichen Unfall. Von Tesla ist bislang noch keine Aussage bekannt.

Quellen: NHTSA, "auto motor sport"

tvm

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