Vorreiter in der Elektromobilität Teslas Erfolgskonzept – wie Elon Musk VW und Co. den Rang ablaufen konnte

Tesla-CEO Elon Musk spricht auf einer Veranstaltung
Elon Musk hat Tesla zum wertvollsten Autobauer der Welt gemacht
© Jae C. Hong/AP / DPA
Tesla hat es geschafft, in weniger als 20 Jahren zum Vorreiter der Elektromobilität aufzusteigen – und zum wertvollsten Autobauer der Welt. VW, BMW, Mercedes und Co. haben das Nachsehen. Wie hat das Unternehmen um Elon Musk dies geschafft?

Die Erfolgskurve des US-Elektroautobauers Tesla könnte steiler kaum sein: 2003 als Start-up gegründet, ist das Unternehmen von CEO Elon Musk heute Marktführer und der wertvollste Autobauer der Welt. Inzwischen haben die großen, etablierten Hersteller die Aufholjagd begonnen – zahlreiche, neu auf den Markt tretende Unternehmen versuchen das auch.

Frank O. Hrachowy, Autor des im September erschienen Buchs "Tesla – Die Zukunft hat begonnen", erklärte im Gespräch mit der "Zeit", wie Tesla in innerhalb von zwei Jahrzehnten die Elektromobilität so erfolgreich vorantreiben konnte – und zum Vorreiter in der Branche wurde.

"Elon Musk hat bewirkt, dass Elektrofahrzeuge heute ganz anders bewertet werden", so Hrachowy. Vor 20 Jahren sollte das Mindset die Elektromobilität massentauglich machen. Bei dem Fahrzeug sei aber von Anfang an klar gewesen, dass ein Elektroauto so niemals relevante Marktanteile erobern würde – dafür sei es optisch zu skurril und technisch zu uninteressant gewesen. "Dann kam Elon Musk und meinte, dass ein Elektroauto Spaß machen und gut aussehen kann", sagt der Buchautor gegenüber der "Zeit". Mit der Limousine Model S sei Tesla dann etabliert worden.

Zwar war es nicht Elon Musk, der Tesla im Jahr 2003 gründete, sondern Martin Eberhard und Marc Tarpenning. Dennoch meint Hrachowy, dass der große Erfolg dem heutigen CEO des Unternehmens anzurechnen ist. "Mit seinem Geld, seiner Alphatiermentalität und seinem visionären Denken brachte er die Firma dorthin, wo sie heute steht. Dabei ging er viele Risiken ein."

Was VW nicht gelang, gelang Tesla

Elon Musk musste also in der Autobranche aktiv werden, um mit Tesla die Elektromobilität zu dem zu machen, was sie heute ist. Dabei brachte VW bereits in den 1990er-Jahren eine elektrische Version des Golf 3 in den Verkauf. Aber der deutsche Autobauer konnte den Vorsprung nicht halten. Hrachowy hat dafür eine Erklärung: "[..] für E-Autos hätte produktionstechnisch einfach zu viel geändert werden müssen. Und warum sollte man die Produktion umstellen, wenn man margenstarke Verbrenner im Programm hat, die massenhaft von den Fließbändern laufen?" Erst jetzt sei der Zwang zu einer grundsätzlichen Richtungsänderung da, "zum schnellen Handeln, weil Hersteller wie Tesla für einen Paradigmenwechsel gesorgt haben".

So habe Tesla früh das bieten können, was andere nicht hätten bieten können. "Als es in Deutschland noch hieß, mehr als 150 Kilometer gehen technisch nicht, brachte Tesla das Model S mit realen 400 Kilometern Reichweite auf den Markt. Oder die Softwareaktualisierung over the air: Jetzt erkennt man plötzlich auch bei Volkswagen, dass sich Software online aufspielen lässt." Das Thema autonomes Fahren und die Unglücke mit Autopiloten gehörten dagegen zu einem eher dunklen Kapitel des US-Unternehmens.

Das Erfolgskonzept von Tesla liegt Hrachowy zufolge also letztendlich darin, dass Elon Musk sich nie mit dem Status quo zufrieden gegeben habe, sondern immer schon einen Schritt weiter als die Konkurrenz sei. VW, BMW, Mercedes und Co. haben nun das Nachsehen.

Quellen: Zeit

nk

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