Mehr als 300 Euro können Halterinnen und Halter von Elektrofahrzeugen im Rahmen der THG-Quote bereits für die eingesparten CO2-Emissionen erwarten. Nun kommt eine neue Einnahmequelle hinzu: Wer ein Elektroauto oder ein Plug-In-Hybrid sowie eine private Wallbox besitzt, der kann den gezapften Strom in den CO2-Handel bringen, wie "Heise" berichtet. Dafür muss man die geladene Strommenge in Kilowattstunden lediglich in einem Portal melden. Pro Kilowattstunde gibt es dann laut dem Medienbericht rund zehn Cent.
Derzeit ist dies demnach über die "ZusammenStromen GmbH" möglich. Denn die überträgt das Angebot nun auf Privatpersonen. Betreiber öffentlicher Ladestationen profitieren schon länger über den THG-Quotenhandel von der Geldzahlung.
Wallbox muss als öffentlich deklariert werden
Der kleine Hacken dabei: Die eigene Wallbox muss als öffentlich deklariert werden. Luca Schmadalla, CEO bei ZusammenStromen ordnet gegenüber "Heise" allerdings ein: "Eine Wallbox öffentlich machen heißt nicht, dass sie in Onlineverzeichnissen zu finden ist." Es sei den Nutzerinnen und Nutzern selbst überlassen, ob und wem diese Information zugänglich gemacht werde, so Schmadalla.
Die Anforderungen der Ladesäulenverordnung (LSV) müssen zwar erfüllt sein. Doch dies ist bereits der Fall, wenn man die Wallbox theoretisch für eine Minute pro Tag öffentlich zugänglich macht. In der Praxis muss die private Ladestelle allerdings nicht für andere erreichbar sein.
So soll man bei einem Stromverbrauch von beispielsweise 20 kWh über 15.000 Kilometer im Jahr an der heimischen Wallbox etwa 300 Euro erhalten können – angesichts der hohen Strompreise sicherlich eine lukrative zusätzliche Einnahmequelle. Ob der Strom aus der Solaranlage oder dem öffentlichen Stromnetz stammt, spielt dabei keine Rolle. Auch prüft das Umweltbundesamt als zuständige Behörde die angegebene Strommenge grundsätzlich nicht nach. Im Verdachtsfall kann es aber zu Stichproben kommen.
Was Sie schon immer über Stromtanken wissen wollten, aber nie zu fragen wagten

Von solchen großen E-Tankstellen sind wir noch etwas entfernt, doch die Anzahl der Ladepunkte ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Bei der Bundesnetzagentur sind aktuell 12.278 Ladesäulen (Stand 5. Februar 2020) gemeldet, von denen viele mehr als einen Ladepunkt haben. In der Regel kommen auf eine Ladesäule zwei Ladepunkte, in seltenen Fällen sind es sogar drei. Sodass man von rund 24.000 Ladepunkten ausgehen kann. Laut dem "Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft“" (bdew) werden über 70 Prozent der bestehenden Ladepunkte von Energieunternehmen betrieben. Ein anderes Bild liefern da "statistica com" (rund 18.700 Ladestationen) und "goingelectric.de" (19.279 Standorte, 55.212 Ladepunkte), die auch durch Meldungen die Elektromobilisten aktuell gehalten wird. Betrachtet man die Verteilung der Ladepunkte, fällt auf, dass im Osten Deutschlands die Dichte der Ladesäulen abnimmt. Nach Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (bdew) sind für eine Million E-Autos 70.000 Normalladepunkte und 7.000 Schnellladepunkte nötig.
Weitere Anbieter dürften folgen, wie es auch schon beim Handel mit CO2-Zertifikaten der Fall ist. Neben Privatpersonen können nun auch Firmen den THG-Quotenhandel für ihre Ladestellen nutzen.
Quellen: Heise
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