Genau genommen ist ein Oldtimer mit E-Motor kein Oldtimer mehr, zu gravierend sind die Umbauten, und nicht selten macht gerade der Sound des Verbrenners den Charme des alten Autos aus. Fans britischer "Classic Cars" dürften daher mit einer Mischung aus Faszination und Grauen auf die Arbeit von Lunaz schauen. Die Briten zerlegen automobile Ikonen wie den Rolls-Royce Phantom oder den kaum unter 300.000 Euro erhältlichen Aston Martin DB6 in ihre Einzelteile, bis nur noch die blanke Karosserie übrig bleibt. Von dort aus wird das Auto einem 3D-Scan unterzogen und komplett neu aufgebaut. E-Motor, Antriebsstränge und Akkus werden dem Chassis angepasst, moderne Errungenschaften wie Navigationssystem, Sound- und Klimaanlage sowie Instrumente werden optisch nahtlos in den Innenraum integriert. Preis: rund 400.000 Euro – ohne Auto versteht sich, das muss der Kunde schon selbst mitbringen. Ähnliche Dienste bieten auch deutsche Start-ups. Revive aus Heide in Schleswig-Holstein elektrifiziert die legendären Porsche 911 aus den Achtzigerjahren. Votlimer aus Baden-Württemberg hingegen nimmt sich die Ikonen längst vergangener Straßenalltags vor und setzt Modelle wie den Mercedes 230 /8 oder den Peugeot 205 unter Strom. Vorteil der E-Oldtimer: Sie werden wieder alltagstauglich.
Sünde oder coole Idee? Diese wertvollen Oldtimer wurden zu Luxus-E-Autos umgebaut

Königliche E-Mobilität
Nein, das ist kein gestelltes Foto. Dieser wunderschöne Rolls-Royce Silver Cloud aus den frühen 60er Jahren fährt tatsächlich voll elektrisch. Verwirklicht wurde die Verwandlung von der britischen Firma Lunaz. Firmengründer David Lorenz und sein Team aus ehemaligen Mitarbeitern von Rolls-Royce, Jaguar, Aston Martin und Ferrari haben sich auf die Restaurierung und Elektrifizierung von Luxus-Oldtimern spezialisiert. Das geballte automobile Wissen ist notwendig, schließlich wird jedes Fahrzeug vollständig entkernt, mit 3D-Scannern auf den Millimeter genau vermessen und von Grund auf neu aufgebaut. Nach der Wiederauferstehung treibt den Silver Cloud statt des alten 180 PS Benziners ein 375 PS E-Motor behänd voran. Von 0 auf 100 km/h in fünf Sekunden. Der Originalmotor hätte in dieser Zeitspanne gerade einmal bemerkt, dass der Automobilist das Pedal betätigt. Die Reichweite von rund 500 Kilometern zieht der Motor aus einem 80 Kilowattstunden Akku. Das Ladekabel findet in der einstigen Tanköffnung seinen Steckplatz.
Nein, das ist kein gestelltes Foto. Dieser wunderschöne Rolls-Royce Silver Cloud aus den frühen 60er Jahren fährt tatsächlich voll elektrisch. Verwirklicht wurde die Verwandlung von der britischen Firma Lunaz. Firmengründer David Lorenz und sein Team aus ehemaligen Mitarbeitern von Rolls-Royce, Jaguar, Aston Martin und Ferrari haben sich auf die Restaurierung und Elektrifizierung von Luxus-Oldtimern spezialisiert. Das geballte automobile Wissen ist notwendig, schließlich wird jedes Fahrzeug vollständig entkernt, mit 3D-Scannern auf den Millimeter genau vermessen und von Grund auf neu aufgebaut. Nach der Wiederauferstehung treibt den Silver Cloud statt des alten 180 PS Benziners ein 375 PS E-Motor behänd voran. Von 0 auf 100 km/h in fünf Sekunden. Der Originalmotor hätte in dieser Zeitspanne gerade einmal bemerkt, dass der Automobilist das Pedal betätigt. Die Reichweite von rund 500 Kilometern zieht der Motor aus einem 80 Kilowattstunden Akku. Das Ladekabel findet in der einstigen Tanköffnung seinen Steckplatz.
© Lunaz
Ein Rolls-Royce Silver Cloud von 1961 an der Ladestation? Kein Aprilscherz. Einige Spezialfirmen rüsten selbst wertvolle Oldtimer zu Elektroautos um. Eine Firma aus Deutschland nimmt sich Alltags-Klassiker vor.