40 Jahre und kein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil! Mit der neu vorgestellten Studie eines reinrassigen Renn-Mustangs zeigt Ford, wo der Hammer hängt. Dezentes Auftreten lag der Fan-Gemeinde noch nie, ihre Wünsche wurden erhört. Aufmerksamkeit satt würde der GT-R garantieren, wenn man ihn denn fahren könnte.
Kraft und Herrlichkeit
Was ist das Wichtigste bei einem Mustang? Richtig geraten: "Power". Als Herz spendierte Ford dem GT-R einen Aluminium-V-Block aus dem Rennregal. Aus fünf Litern Hubraum und acht Zylindern schöpft das Monster 440 PS bei 7.000/min und ein Drehmoment von 542 Nm. Die Werte gelten für die Grundeinstellung. Ford versichert, dass die Leistung des Motors damit noch lange nicht am Limit angelangt ist.
Ford Mustang
Am 17. April 1964 stand der Mustang erstmals im Schaufenster. Mit diesem Modell schuf die Ford Motor Company die Klasse der kompakten, 2+2-sitzigen, aber trotzdem leistungsstarken US-Coupés. Ein Wagen für "erwachsene" Sportwagenliebhaber, der Praxistauglichkeit, verschärftes Äußeres und rasante Fahrleistungen miteinander versöhnte.
Mehr als nur Serie
Die Karosserie der Studie lehnt sich eng an das Serienmodell an, hat aber von allen Zutaten die XXL-Portion mitbekommen. Hinter dem vergitterten Lufteinlass lauert ein überdimensionaler Doppelventilator, mächtigen Muskelsträngen gleich stülpen sich die Kotflügelverbreiterungen über 20 Zoll große Leichtmetallfelgen. Ein weiterer Lufteinlass sitzt auf der mattschwarzen Kohlefaser-Motorhaube. Die Abgase entweichen stilecht über Sidepipes. Im Inneren des GT-R herrschen Streben und nackter Stahl, die Kabine protzt mit dem Zellen-Ambiente eines futuristischen Hochsicherheitsgefängnis. Also: Für echte Kerle eine Offenbarung, für Designer ein Alptraum.
Nicht für Sterbliche gebaut
Die schlechte Nachricht: Dieses Wildpferd gibt es so nicht zu kaufen. "Das ist ein reinrassiger Renner", so J. Mays, Fords Vizepräsident für Design. “Er hat mehr Power, als irgendjemand auf die Straße bringen darf." Ein Statement, dass nur von einem Amerikaner stammen kann. In Deutschland hätten Mustangs-Fans sicher keine Skrupel das Rennungeheuer auf die Autobahn auszufahren. Immerhin finden die Ideen der Studie Eingang in den Rennserien, nur den Motor kann man für 14.995 Dollar im Ford Racing Katalog erstehen. Das ist wenigstens ein Anfang.
Gernot Kramper