Der neue RX-8 ist ein Auto mit Besonderheiten: Der japanische Sportwagen hat einen Kreiskolbenmotor und vier Türen.
Einfach märchenhaft. Es war einmal ein 30-köpfiges Ingenieurteam bei Mazda in Hiroshima, das, verschworen wie eine Sekte, an die Unsterblichkeit eines exotischen Motors glaubte - wegen seines turbinenartigen Laufs, der Abwesenheit von Vibrationen und der geringen Abmessungen. Jene Mannschaft tüftelte verbissen daran, dem Wankelmotor die schlechten Eigenschaften abzugewöhnen: den hohen Sprit- und Ölverbrauch sowie das schmutzige Abgas. Das ist jetzt geglückt. So, dass Felix Wankel, der 1988 verstorbene Spiritus Rector dieser Gruppe, vor Freude in seinem Grab genauso rotieren müsste wie die Innereien seines Kreiskolbenmotors.
So ungewöhnlich wie der Antrieb des Mazda (der Vorgänger RX-7 wurde 1996 vom Markt genommen) ist das gesamte Auto: ein Sportwagen mit vier Türen, wobei die hinteren der Clou sind. Zuerst übersieht man sie sogar, denn sie haben keine Griffe. Ihre Scharniere befinden sich in den hinteren Kotflügeln, und die sonst üblichen Mittelpfosten sind zwar vorhanden, aber unsichtbar. Sie wurden, weil man wegen der Sicherheit beim Seitenaufprall nicht auf sie verzichten kann, in die hinteren Türen integriert. Dadurch hat der RX-8 ein weit öffnendes Portal. Was der pfiffige Japaner, der im Sommer auf den Markt kommt, sonst noch bietet, klärt der stern-Fahrbericht.
Glanz & Gloria: sexy.
Schon das haifischartige Maul vor der flachen Motorhaube kennzeichnet ihn als Sportler; dazu kommen die markante Heckpartie, das knapp geschnittene Dach und die betonten Rundungen der Kotflügel. Schick ist auch der Innenraum.
Gas und Spass: super.
Man schmiegt sich in die engen, aber bequemen Schalensitze und greift unweigerlich nach dem Zündschlüssel. Im Stand säuselt der Mazda unspektakulär. Das ändert sich, wenn man ihm die Sporen gibt. Bei Vollgas erinnert sein Klang an den eines Motorrades. Und so ähnlich, mit ordentlichen Drehzahlen, macht der Mazda auch am meisten Laune. Dazu gehört allerdings fleißiges Schalten, denn besonders durchzugsstark aus niedrigen Drehzahlen ist der Motor nicht. Manko: Die Säule der präzisen Lenkung ist nur in der Höhe verstellbar.
Mazda RX-8
Motor | Wankeltriebwerk mit zwei Kammern |
Hubraum | 2x 654 Kubikzentimeter |
Leistung | 192 oder 240 PS |
Höchstgeschw. | 232 oder 250 km/h |
0-100 km/h | 6,9 Sekunden |
Verbrauch | 10,9 oder 11,4 Liter |
Preise | 26.300 Euro (192 PS); 31.600 Euro (240 PS) |
Gleiten & Geniessen: okay.
Der Federungskomfort ist viel besser als von einem Sportwagen erwartet. Deshalb dürften sich Mitreisende nicht beschweren. Auch nicht über das Raumangebot auf den hinteren Sitzen. Nur nicht unbedingt auf langen Strecken, denn das Raumgefühl ähnelt dann doch dem von blinden Passagieren: Die Kopfstützen der Vordersitze sind zum Greifen nah, und die hinteren Seitenfenster gerieten nur so groß wie Bullaugen.
Drum & Dran: gut.
Die Basisversion mit 192 PS und Fünfganggetriebe hat die wichtigsten Extras serienmäßig: sechs Airbags, Bremsassistent und Antischleuder-Programm DSC sowie Klimaanlage, Stereoradio und elektrische Fensterheber. Die stärkere Variante hat 240 PS, sechs Gänge und bietet etwas mehr Luxus: Klimaautomatik, Soundsystem mit CD-Wechsler und größere Leichtmetallräder.
Fazit:
Außergewöhnliches Auto zum Kampfpreis.