Mercedes CLS Coupésine

Auf der IAA konnte Mercedes die jüngst erfolgte Vermählung zweier unterschiedlicher Fahrzeug-Konzepte verkünden: Limousine und Coupé. Das Ergebnis ist der CLS.

Feierliche Stimmung auf dem Mercedes-Stand. Neben der Präsentation des Super-Flitzers SLR konnten die Schwaben auch die jüngst erfolgte Vermählung zweier unterschiedlicher Fahrzeug-Konzepte verkünden. Im heiligen Stand der Ehe: Limousine und Coupé. Das Ergebnis: der CLS. Eine viertürige Coupé-Studie im XXL-Format.

Mit der "Vision CLS" sieht Mercedes-Chef Jürgen Hubbert seine Premium-Marke "eine Coupé-Generation voraus". "Vision" nennt Hubbert den Versuchsträger. Nicht Studie. Schließlich haben sie in Stuttgart einen Ruf zu verteidigen.

Der große Bruder des CL

Der CLS soll Großes leisten. Nämlich "jene Menschen ansprechen, für die Autos und Autofahren eine Leidenschaft sind". Das entspricht ungefähr drei Vierteln der männlichen Bevölkerung in Deutschland. Sie wären in der Firmenzentrale sicherlich auch damit zufrieden, wenn der CLS ab Ende 2004 all diejenigen Käufer erreichen würde, die sich über die beengten Platzverhältnisse im Luxus-Coupé CL geärgert haben. Die Voraussetzungen passen. Größenmäßig zwischen S- und E-Klasse einsortiert, wirkt der CLS nicht so klobig wie eine Limousine, bietet aber annähernd deren Platzangebot (470 Liter Kofferraumvolumen). Ideale Startbedingungen für einen großen CL-Bruder.

Exklusive Details

Typisch für eine Studie lockt der CLS mit exklusiven Ausstattungsdetails. Weißes Leder und helle Hölzer im Innenraum, ein riesiges Panorama-Dach und imposante Laufräder sollen das Interesse der Messebesucher von den wesentlichen Merkmalen der Studie ablenken. Im CLS steckt weit mehr als ein ungewöhnliches Fahrzeugkonzept. So ist die "Coupésine" der erste Mercedes, der sich vom bewährten "Vier-Augen-Gesicht" verabschieden darf. Die Einzelscheinwerfer sind beim CLS zu einer Art Bumerang zusammengewachsen. Ein Form, die so wohl auch bei der nächsten S-Klasse auftauchen wird.

Neu: Diesel-Power

Auch unter der Haube geht's voran. Ein Sechszylinder Diesel-Direkteinspritzer mit zwei Turboladern schiebt den CLS mit 265 PS vorwärts und soll dabei nicht mehr als 7,5 Liter Kraftstoff verbrauchen. Ein ähnlich starker Sechszylinder-Diesel fehlt bislang im Mercedes-Sortiment. Die beiden Turbolader in Verbindung mit dem Leistungszuwachs deuten darauf hin, dass sich Mercedes mittelfristig von den in die Jahre gekommen Reihen-Sechszylindern verabschiedet und die Zylindernbänke künftig in V-Form anordnen wird.

Das Schalten übernimmt die weltweit erste siebenstufige Automatik, 7G-Tronic genannt. Die gibt es allerdings bereits nach der IAA auch für die aktuellen Mercedes-Topmodelle.

Jochen Knecht