Sie zeigt Strecken von deutschen und internationalen Fotografen in großen Abzügen, während sie gleichzeitig gedruckt in Magazinen am Kiosk liegen. Eigentlich ist alles Mode, sagt die Galeristin, und auch Kunst. Die Grenzen verwischen sich. Schönheit ist wieder gefragt. Nathalie Viaux hält den flüchtigen Zeitgeist fest, bringt Bilder in einen anderen Kontext, bevor sie aus den Magazinen und dem Gedächtnis verschwinden. Deutschlands erste Galerie für Modefotografie vertraute von Beginn auf die Zusammenarbeit mit Magazinen. Um Geschmack am Sammeln und an Fotografie zu entwickeln, ist Modefotografie ein attraktives Sujet. Noch sind die Preise "vernünftig". Newcomer gibt es fast zum Schnäppchenpreis.
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Wann hatten Sie die Idee?
Zuerst habe ich mich in ein Bild in der italienischen Vogue verguckt. Das wollte ich unbedingt an der Wand haben. Ich habe häufig Bilder gesehen und gedacht, das hätte ich jetzt gern größer bei mir. Irgendwann willst Du nicht immer die Sachen aus den Heften rausreißen, ein echter Abzug ist einfach schöner. Aber in Deutschland gab es niemand, der Modefotografie verkauft hat. In New York und Paris ja, aber Deutschland steckte der Markt noch in den Kinderschuhen. Modefotografie war unter Galeristen verpönt. Da lag die Idee nah: Es gibt niemand, der Modefotografie verkauft, also musst du es selber machen.
Wann wussten Sie, daraus wird etwas?
Ich habe lange nachgedacht, die Chancen ausgelotet. Es hätte auch sein können, dass sich außer mir niemand für Modefotografie interessiert, und es darum keine Galerie gibt. Nach einem halben Jahr habe ich gedacht: "Traust du dich oder lässt du es bleiben." Schnell wurde mir klar, es gibt ein Bedürfnis bei den Kunden, nur keinen Anbieter. Modefotografie ist attraktiv besonders für Einsteiger. Sie kann ich zu ganz anderen Preisen anbieten als Werke etablierter Fotografen. Und es gibt Kunden, junge Leute mit gutem Einkommen. Modefotografie ist natürlich auch harmloser, sie verstört nicht. Da kann man das passende Bild zur Einrichtung kaufen. Ich spreche auch Leute an, die Bilder zu rein dekorativen Zwecken kaufen.
Wussten Sie immer, was Sie in der Zukunft machen wollen?
Ich überlege immer lang und sondiere, ob ich etwas mache. Stecke meine Parameter ab. Sobald ich mich entscheiden habe, starte ich voll durch. Damals habe ich ein halbes Jahr gebraucht, dann habe ich gedacht: "Entweder du traust dich jetzt oder lässt du es bleiben."
Gab es Stolpersteine auf dem Weg
Das klingt blöd, aber Hindernisse gab es nicht wirklich. Ich war so überzeugt von der Idee, dass ich alle Stolpersteine und Bedenken beiseite geräumt habe. Natürlich gab es auch Stress. Richtige Hindernisse: Da muss ich nein sagen.
Was soll man tun um sein Ziel zu erreichen?
"Follow your Star!" und zwar mit aller Kraft. Für seine Ziele muss man kämpfen, dann klappt das auch. Wichtig ist es, die Dinge mit Spaß und Freude zu machen, nur so wird das Ergebnis gut. Jeder der eine Idee hat, muss hart an der Umsetzung arbeiten. Sicher muss man Risiken abschätzen, darf nicht blauäugig in irgendetwas reingehen. Aber noch einmal: Wer ein Ziel erreichen will, der muss dafür kämpfen.
Sind Sie schon einmal dem falschen Stern gefolgt?
Nein nicht. Am Ende hat sich immer alles zum Guten gewendet. Echte Sackgassen gab es in meinem Leben nicht. Ich hoffe es bleibt so: "No Dark-Stars".
Worauf sind Sie nicht stolz?
Auf unsere letzte Vernissage. Wir haben zwei Diskjockeys engagiert, die beiden aus London und Paris kommen lassen. Da war eine super Stimmung, aber um 20:45 wird es auf einmal total leer. Wie abgesaugt. Des Rätsels Lösung: Die deutsche Nationalmannschaft hat gegen Holland gespielt, das habe ich bei der Planung drei Monate vorher übersehen.