Neuvorstellung Freightliner eCascadia Neue Ära

Im Cockpit zieht die Digitalisierung ein
Im Cockpit zieht die Digitalisierung ein
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Der Freightliner eCascadia schafft eine Reichweite von maximal 370 Kilometern und kann bis zu 37 Tonnen schleppen. Bei der Entwicklung des batterieelektrisch betriebenen Lkws flossen die Erfahrungen großer Flottenkunden wie Pepsi und Ikea ein.

In Logistik und Transportbranche der USA beginnt eine neue Ära. Die Zeit, in der mächtige Diesel-Trucks die alleinigen Könige der Highways waren, ist vorbei. Wie bei den Pkws dringen elektrisch angetriebene Lkws in den Lebensraum der mächtigen Alpha-Tiere ein. Einer der ersten ist der Freightliner eCascadia, der ab Herbst auf den Straßen zwischen New York und Los Angeles seinen Dienst verrichtet. „Damit der neue Truck auch genau auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten ist, haben wir bei der Entwicklung die Erfahrungen von großen Flottenbetreibern wie Pepsi, Ikea oder Penske berücksichtigt“; erklärt Produktmanager Kevin Otzenberger.

Auf den ersten Blick unterscheidet den eCascadia fast nichts von seinen konventionellen Brüdern: Ein mächtiger Motorraum, kombiniert mit einem großen Führerhaus sind seit jeher die optischen Unterscheidungsmerkmale der amerikanischen Trucks zu den europäischen Lkws. Allerdings hat man bei der E-Version des Lastenschleppers verstärkt auf die Aerodynamik Wert gelegt. Technisch teilt sich der eCascadia einiges mit seinem europäischen Pendant, dem Mercedes eActros. Allerdings ist die Verkabelung unterschiedlich, da das Niedrigvolt-Bordnetz in Europa mit 24 Volt betrieben wird und in den USA mit 12 Volt.

Der Antriebsstrang des eCascadia kommt von der Daimler Truck North America-Tochter Detroit Powertrain. Zur Auswahl stehen eine oder zwei elektrische angetriebene Achsen mit 235 kW / 320 PS bis 346 kW / 470 PS. Die beiden Antriebsarten können mit drei verschieden großen Lithium-Ionen NMC Batterien (Nickel-Mangan-Kobalt) kombiniert werden: 194 Kilowattstunden (durchschnittliche Ladezeit null bis 100 Prozent: 90 bis 180 Minuten), 291 Kilowattstunden (zwei bis vier Stunden) oder 438 Kilowattstunden (zwei bis sechs Stunden). Die prismatischen Zellen stammen vom chinesischen Zulieferer CATL und können mit dem CCS1-Stecker bis zu 240 Kilowatt geladen werden. Aktuell ist noch die 400-Volt-Technik verbaut, vermutlich wird erst die nächste Generation des eCascadia mit 800 Volt unterwegs sein.

Je nach Konfiguration schafft der eCascadia eine Reichweite zwischen 155 Meilen (249 Kilometer) und bis zu 230 Meilen (370 Kilometer), wenn nur eine E-Achse verbaut und mit dem großen Batteriepaket kombiniert ist. Die mächtigen Akku-Pakete sind in der Mitte der Zugmaschine quer verstaut. „Die größte Herausforderung war, die Batterie unterzubringen“, sagt Daimler Trucks North America Technikchef Dr. Rainer Müller-Finkeldei. Der eCascadia verfügt über zwei Kühlkreisläufe: einer für die Batterien und einer für die Achsen beziehungsweise Motoren. Die Nebenaggregate wie die Klimaanlage und der Luftkompressor werden nicht mehr mit einem Riemen, sondern elektrisch angetrieben. Die befinden sich jetzt unter der mächtigen Motorhaube.

Der elektrische Truck kann bis zu 82.000 amerikanische Pfund (rund 37 Tonnen) Ladung transportieren. In der Fahrgastzelle hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Zwei LCD-Displays, eines als virtuelle Instrumententafel und eines als Kommandozentrale des Infotainments, versorgen den Fahrer mit allen nötigen Informationen und Daten.

Auch bei den Assistenzsystemen ist der eCascadia der Vorreiter für die zukünftigen Daimler North America Trucks, in die Helfer wie ein aktiver Spurhalteassistent, der den Fahrer auch bei Seitenwind hilft, das tonnenschwere Gefährt auf Kurs zu halten. Das System hilft auch bei engen Kurven und ein adaptiver Tempomat inklusive aktiver Notbremsassistent entlastet den Lenker währen der Fahrt.

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