Fahrericht: Seat Arona FR Rustikus

Seat Arona 2021
Seat Arona 2021
© press-inform - das Pressebuero
Seat gönnt dem Arona ein vor allem optisches Facelift. Und mehr Konnektivität. Ansonsten hat sich technisch bei dem großen Bruder des Ibiza wenig getan.

Nein, für eine Durchquerung der Sahara reicht es noch lange nicht. Auch, wenn die Designer des Seat Arona beim Facelift seinen Offroad-Charakter "besser zur Geltung" bringen wollten: Es ist nur optische Kosmetik. Weder Allradantrieb wird zumindest optional zum serienmäßigen Frontantrieb angeboten, noch reicht die Bodenfreiheit wirklich für mehr als eine Schotterpiste. Muss auch nicht: Der Arona ist der größere Bruder des Seat Ibiza, baut auf der gleichen Plattform auf und ist vor allem als kleiner, komfortabler Flitzer für die Stadt und den Wochenendausflug gedacht. Einen "urbanen Kompakt-SUV" nennt ihn Seat-Chef Wayne Griffiths, mit einer "robusten Erscheinung".

Geblieben sind die Dimensionen des Crossover: Mit 4.153 mm ist er knapp zehn Zentimeter länger als der Ibiza, mit 1.537 mm neun Zentimeter höher. Das verschafft den Passagieren einen bequemeren Einstieg und etwas mehr Übersicht vor allem vom Fahrersitz aus. Verändert wurde vor allem die Frontansicht mit neuen, ausgeprägteren Stoßfängern und einem robusteren Design für die optionalen Nebellampen. Serienmäßig kommt der Arona nun mit LED-Scheinwerfern und dem charakteristisch dreieckigen Tagfahrlicht. Das Heck bekam einen Spoiler mit Diffusor zwischen den beiden ovalen Endrohren verpasst, die allerdings nur den FR zieren. Der Modellschriftzug ist nun wie bei allen neuen Modellversionen von Seat wie eine Handschrift designed.

Innen erhielt der Arona ein komplett überarbeitetes neues Armaturenbrett mit einer weicheren Oberfläche, das man so auch im neuen Ibiza findet. Das Multifunktionslenkrad wurde überarbeitet, die digitalen Instrumente dahinter sind nun größer und leichter ablesbar. Der um 20 Prozent gewachsene Touchscreen thront etwas höher als bisher zentral am Armaturenbrett und ist optional bis zu 9,2 Zoll groß. Neue Optik auch bei den Lüftungsdüsen: Rund und bunt eingerahmt, bei den höheren Ausstattungen auch beleuchtet. Der Laderaum des Arona fasst 400 bis 1.280 Liter und hat einen für Kleinkram ganz praktischen doppelten Boden. Bei umgelegter Rückbank bietet der Arona wie gehabt leider keinen durchgehend flachen Ladeboden.

Der Arona lässt sich mit Android Auto und Google CarPlay verbinden, optional ist eine Sprachsteuerung verfügbar. Über Seat Connect und eine eingeaute eSIM gibt es eine Verbindung nicht nur mit dem Smartphone des Besitzers, sondern auch mit Rettungsdiensten oder der Werkstatt. Das funktioniert allerdings nur im ersten Jahr kostenlos. Kleines Gimick für besorgte Eltern, die ihren Arona gelegentlich mal an ihre Sprösslinge ausleihen: Sie können Geschwindigkeitswarnungen einrichten, die sie benachrichtigen, sobald der Nachwuchs zu schnell unterwegs ist.

Unter der Haube sind fünf verschiedene Antriebe verfügbar: Vier TSI-Turbo-Benziner und ein Erdgas-Aggregat mit Leistungen zwischen 66 kW/90 PS und 110 kW/150 PS. Diesel gibt es keinen mehr. In der Basisversion arbeitet der Benziner mit einem manuellen Fünfganggetriebe zusammen, der FR ist mit einem präzise schaltenden siebenstufigen DSG-Getriebe ausgestattet. In dieser 150 PS starken FR-Version mit dem 1,5-Liter-Vierzylinder ist man durchaus flott unterwegs. Die 250 Nm maximales Drehmoment liegen bereits ab 1.500 U/min. an und bringt den 1,3 Tonnen schweren Crossover in 8,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h - gefühlt noch schneller. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Als Durchschnittsverbrauch gibt Seat fünf Liter auf 100 Kilometer an. Real kann man je nach Fahrweise getrost noch ein bis zwei Liter dazu tun.

Technisch hat sich mit dem Facelift kaum etwas geändert - außer dem Wegfall des Diesel. Das Fahrwerk ist wie gehabt komfortabel abgestimmt und sorgt für ein entspanntes Fahren auch in engen und flott gefahrenen Kurven. In der Stadt wuselt der Arona dank seiner kompakten Abmessungen, seiner Übersichtlichkeit und seines agilen Handlings leichtfüßig durch den Verkehr. Aber auch auf längeren Strecken kann man dank der bequemen Sitze, des guten Raumgefühls vor allem vorne, der präzisen Lenkung und der harmonischen Automatik ermüdungsfrei unterwegs sein.

Für die spanische Volkswagentochter ist der Arona - gleich nach dem Ibiza - zu einer wichtigen Modellreihe geworden. Seit seiner Markteinführung 2017 sind über 350.000 Stück im Stammwerk Martorell bei Barcelona vom Band gelaufen. In der deutschen Zulassungsstatistik liegt er aktuell deutlich vor dem Ibiza. Bestellbar ist der Arona in vier Ausstattungslinien. In der 95 PS starken Basisversion kostet der Arona ab 18.860 Euro. Für die gefahrene und schon serienmäßig umfangreich ausgestattete FR-Version mit 150 PS werden dagegen mindestens 23.915 Euro fällig.

pressinform