Für 50 Millionen Euro Daimler nimmt eigenen Windkanal in Betrieb

Mit einem millionenteuren Neubau will Daimler zukünftige Modelle besser testen können. Jetzt wurde ein eigener Windkanal in Betrieb genommen. Eine eigene Crash-Test-Anlage soll folgen.

Gegenwind gab es für Daimler schon öfter, jetzt holen ihn sich die Schwaben selbst ins Haus: Der Autobauer will mit Hilfe eines eigenen sogenannten Aeroakustik-Windkanals künftig spritsparendere und leisere Modelle produzieren. Durch Messungen bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 265 Kilometern pro Stunde verspricht sich der Hersteller wichtige Erkenntnisse, um Strömungsgeräusche und Fahrtwiderstand zu verbessern. "Bereits ab einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern beeinflusst der Luftwiderstand den Verbrauch spürbar", erklärte Konzernchef Dieter Zetsche am Donnerstag bei der Inbetriebnahme am größten Produktionsstandort Sindelfingen bei Stuttgart.

Die Messungen aus dem Kanal sollen dem Autobauer vereinfacht gesagt zeigen, wie er seine Fahrzeuge stromlinienförmiger - und somit spritsparender und leiser - gestalten kann. Mit dem Windkanal werden die Prüfkanäle komplettiert. Demnächst soll zudem ein Zentrum für eigene Crash-Tests folgen. Daimler plant für den Ausbau seines Technologiezentrums insgesamt Investitionen von einer halben Milliarde Euro. Die gesamte Summe soll bis Ende 2015 fließen. 230 Millionen Euro davon sind in den vergangenen Jahren schon investiert worden, mehr als 50 Millionen Euro allein in den neuen Aeroakustik-Windkanal. Der Rest soll für das geplante Fahrsicherheitszentrum aufgewendet werden.

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