Opel-Chef Carl-Peter Forster will mittelfristig so ziemlich jede Nische mit einem Opel-Modell besetzen und damit 20 Prozent der Modellpalette bestreiten. Nach dem Micro-Van Meriva und dem kleinen Roadster Tigra haben die Opelianer nun anscheinend den Markt der winzigen Stadtwägelchen für sich entdeckt. Auf dem Genfer Autosalon zeigt der Trixx, wie sich Opel den urbanen Multifunktionsflitzer der Zukunft vorstellt.
Studien sind dazu da, die automobile Fangemeinde auf die Fahrzeuge der Zukunft vorzubereiten, neue Ideen auszuprobieren und den oft gegängelten Entwicklern Auslauf zu gewähren. Hinter dem Opel steckt von allem etwas. So zeigt der 3,04 Meter kurze Zwerg in der Tat, wie man sich die Rüsselsheimer Antwort auf den Smart vorzustellen hat. Spannend scheint auch, dass man in so wenig Auto so viele verschiedene Tür- und Sitzvariationen einbauen kann. Trotzdem muss man sich keine Sorgen machen, dass einem der Trixx in absehbarer Zukunft komplett in die Quere kommt. Einzelheiten wird man hingegen schon recht bald in anderen Opel-Modellen wiedersehen.
Aufblasbarer Sitz
So haben die Rüsselsheimer Entwickler dem Winzling ein konkurrenzlos flexibles Sitzsystem verpasst. Wahlweise passen neben dem Fahrer noch ein Gast mit Gepäck, zwei Passagiere und ein Kind oder ganz viel Gepäck in den bis zu 890 Liter großen Laderaum. Wird der Beifahrersitz weggeklappt, kann sogar ein Mountainbike vor der Armaturentafel geparkt werden. Als erwachsener Passagier im Fond darf man sich auf einen aufblasbaren Sitz (!) freuen, der bei Bedarf von einem Kompressor zu Normalgröße aufgepustet wird. In der Rückwand hinter der Fahrersitz versteckt sich zusätzlich noch ein Kindersitz.
Keine Heckklappe
Um auch sperriges Gepäck verstauen zu können, lässt sich mit Hilfe von zwei so genannten Pantograf-Türen praktisch die gesamte Beifahrerseite öffnen. Die an einem massiven Tragarm aufgehängten Türen kennt man von der Luxus-Studie Insignia, die auf der Frankfurter IAA gezeigt wurde. Verzichtet haben die Entwickler dafür auf eine ordentliche Heckklappe. Wer mit länglichem Gepäck auf Reisen geht, findet Surfbrett-taugliche Durchladeöffnungen im verglasten Trixx-Dach und in der versenkbaren Heckscheibe.
Zumindest der Antrieb ist noch keine Zukunftsmusik. Unter der kurzen Motorhaube des pummeligen Opels nagelt der 70 PS starke Common-Rail-Diesel, der heute schon im Corsa und Agila zum Einsatz kommt.
Vorbild Peugeot?
Ausgetrixxt? Von wegen! Es gibt durchaus Hoffnung für die Rüsselheimer Fingerübung. Peugeot hat mit der Studie "Sésame" unlängst gezeigt, wie man einen knuffigen Kleinwagen mit einer Schiebetür verheiraten könnte. Wäre doch zu schade, wenn wieder eine Nische kampflos an einen französischen Autobauer gehen würde!