PORSCHE CARRERA GT 1000 Mal Porsche pur

Zukünftig muss sich der Porsche-Clan mit einem neuen Familienoberhaupt anfreunden. Der Porsche Carrera GT wird gebaut.

Einen Porsche kauft man nicht einfach so. Neben überragenden Fahrleistungen und der feinen Verarbeitung erwirbt man ab Werk auch immer einen Teil des Flairs, den die gesamte Porsche-Modellfamilie umwabert. Zukünftig muss sich der Porsche-Clan mit einem neuen Familienoberhaupt anfreunden. Nach langem Zögern gaben die Zuffenhausener im Rahmen der Detroit Auto-Show jetzt bekannt: »Der Porsche Carrera GT wird gebaut«.

Über 350 000 Euro

Bereits auf dem Pariser Autosalon 2000 erblickte der GT als Prototyp das Licht der Welt. Die Reaktionen der ansonsten sehr auf traditionelle Formen bedachten Porsche-Fans waren überwältigend. Dennoch ließ man sich in Zuffenhausen viel Zeit, um sich für eine Serienfertigung zu entscheiden. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking wollte ganz sicher sein, genügend Kunden für den Super-Porsche zu finden. Die Suche nach Kunden kann nicht allzu schwer gewesen sein. Ab der zweiten Jahreshälfte sollen ungefähr 1000 Carrera GT im Rahmen einer Kleinserie entstehen. Eine beachtliche Stückzahl wenn man bedenkt, dass der neuste Spross der Porsche-Familie zwischen 357 000 und 409 000 Euro kosten wird.

Technik aus dem Rennsport

Mancher würde sich für diesen Preis lieber ein kleines Reihenhäuschen zulegen, anstatt sich dafür in ein Auto zu setzen, das noch nicht einmal ein Dach hat. Der exklusive Kundenkreis, für den der Carrera GT in Frage kommt, gibt sich aber sicherlich mit solchen Kleinigkeiten nicht mehr ab. Immerhin ist der GT ein reinrassiger Nachkomme all jener Porsche-Boliden, die auf den Rennstrecken der Welt im Einsatz sind. Und Technik aus dem Rennsport durfte schon immer etwas teurer sein ...

558 PS

Der offene GT bezieht seine Leistung aus einem 10-Zylinder-Mittelmotor mit vier Ventilen pro Zylinder und vier obenliegenden Nockenwellen. Das 558 PS starke Kraftwerk liefert bei Bedarf bis zu 600 Newtonmeter Drehmoment an die Hinterachse und macht den GT so zu einem der schnellsten Serien-Sportwagen der Welt. Rennsport-typisch: Die sechs Gänge des Schaltgetriebes wollen allesamt von Hand dirigiert werden. Der Saugmotor verkraftet mit 8 200 Umdrehungen pro Minute Drehzahlen, bei denen sich ein alltägliches Triebwerk in Rauch auflösen würde. Um bei einem Regenguss nicht in selbigem zu stehen, möchte Porsche dem hauseigenen Geschoss gerne noch ein Hardtop mit auf den Weg geben. Problem bisher: wohin damit, wenn die Sonne scheint, denn der GT hat keinen Kofferraum.

Von 0 auf 200 in weniger als zehn Sekunden

Die Fahrleistungen des nur 1250 Kilo schweren Boliden sind atemberaubend. Wer es darauf anlegt, erreicht in weniger als vier Sekunden 100 Stundenkilometer. Beim Sprint von null auf 200 km/h verstreichen laut Porsche unter zehn Sekunden auf der Stoppuhr. Der Höchstgeschwindigkeit von über 330 Stundenkilometern sollte man sich aber nur vorsichtig nähern: selbst Hochgeschwindigkeits-Reifen machen ein derartiges Tempo nicht endlos mit. Um die Renn-Flunder sicher auf der Straße zu halten, verbirgt sich in der Kohlefaser-Karosserie ein ausfahrbarer Heckspoiler. Und im Fall der Fälle setzten die bekannten Porsche-Keramik-Bremsen dem Geschwindigkeitsrausch ein jähes Ende.

»Mit dem Carrera GT wollen wir nicht nur unsere technische Kompetenz im Sportwagen-Segment demonstrieren. Dieses Fahrzeug spiegelt auch die Stärke, die Dynamik und das Selbstbewusstsein des Unternehmens und der Marke Porsche wider«, erklärte Wendelin Wiedeking bei der Präsentation des GT.