Wie sich die Zeiten ändern können, denn lagen die Prämien zur Treibhausgasquote Anfang des Jahres 2022 oftmals bei gerade einmal 250 bis 300 Euro, so hat sich das in den vergangenen Monaten gewandelt. Viele Anbieter boten für die Anmeldung zur Prämie 350 oder bis zu 400 Euro. Doch zum Jahresende kommt es noch besser, denn einige Anbieter zahlen für die Anmeldung des Elektroautos über das eigene Portal bis zu 450 Euro aus. Doch dabei heißt es aufgepasst, denn an sich kann die Prämie für das auslaufende Kalenderjahr 2022 noch bis zum 28. Februar 2023 beantragt werden. Einige Anbieter locken mit den Rekordprämien jedoch nur bis zum 31. Dezember 2022 und daher heißt es schnell sein, damit der Antrag noch fristgerecht angenommen wird.
Dabei sollte der Elektrokunde die Angebote der zahlreichen Portale aufmerksam lesen, denn einige locken die Antragsteller mit 600 Euro oder mehr. Das gilt in den meisten Fällen jedoch nur für die sogenannten Doppelanträge, die für die beiden Kalenderjahre 2022 und 2023 gelten. Pro Jahr liegt der ausgezahlte Betrag dann nur bei maximal 300 Euro und damit deutlich unter dem vieler anderer Betreiber. Dabei darf der Antragssteller nicht darauf hoffen, dass die Prämie noch in diesem Jahr oder zumindest Anfang 2023 ausgezahlt wird, denn nach wie vor kommt das zuständige Umweltbundesamt mit der Fülle der Anträge und der jeweiligen Prüfung nicht nach. So verzögern sich die Auszahlungen nach wie vor einige Woche und wer sein Elektroauto, den elektrischen Roller oder eine öffentlich zugängliche Ladesäule noch in diesem Jahr über einen der Serviceanbieter anmeldet, darf mit einer Auszahlung kaum vor Februar 2023 rechnen.
Wichtig: die Prämie zur Treibhausgasquote kann pro Elektroauto und Kalenderjahr einmal beantragt werden. Wer mehrere Fahrzeuge auf sich oder seine Familie anmeldet, kann dies ebenfalls so machen. Die Anmeldung zur THG-Prämie gilt pro Fahrzeug, nicht pro Person oder gar Familie. Der Fall ist dabei nicht so selten, wie man glauben mag. Aufgrund der günstigeren Versicherungseinstufung wird das Auto von Sohn oder Tochter nicht auf diese selbst angemeldet, sondern anfangs auf die Eltern. Doch der Vater hat bereits ein Elektroauto auf sich angemeldet und die Mutter nutzt einen elektrisch angetriebenen Roller – beide mit entsprechend ausgezahlter THG-Prämie. Wie sieht es dann mit der Prämie zur Treibhausgasquote für das neue Fahrzeug aus? Fällt diese dann ins Wasser, wenn das neue Elektromobil für den Nachwuchs auf den Namen der Eltern oder Großeltern läuft?
Keinesfalls, denn hier gibt es Entwarnung. Egal ob Vater oder Mutter, Opa oder Oma, Tante oder Onkel – sie alle können so viele Fahrzeuge auf sich anmelden, wie sie möchten. Und auch wenn es sich hierbei bereits Elektrofahrzeuge gibt, für die die THG- Prämie in Anspruch genommen wurde, kann für das neue Auto unter dem identischen Namen die Prämie für das zweite oder gar dritte Fahrzeug erneut beantragt werden. Einfach die Fahrzeugdaten aus der Zulassungsbescheinigung bei einem der THG- Portale hochladen, überprüfen lassen und die nach einigen Woche die Auszahlungsprämie in Höhe von 350 bis 400 Euro in Empfang nehmen.
Übrigens geht es bei der THG-Prämie nicht nur um einen Geldregen aus dem Fördertopf, sondern in erster Linie um die Umwelt, da in den meisten Fällen ein bisheriges älteres Verbrennerfahrzeug verkauft und damit ein modernes Elektroauto in Verkehr gebracht wird. Zugegeben werden die meisten Gebrauchtwagen durch den Autotausch nicht direkt verschrottet, sondern gehen auf dem Gebrauchtwagenmarkt auf Zweit- oder Drittbesitzer über; doch allemal ist das ein Schritt in die richtige Richtung, da das neue Auto durch seinen Elektroantrieb erst einmal lokal emissionsfrei unterwegs ist. Das ist positiv für die Umwelt, da jedes Elektroauto erst einmal weniger Schadstoffausstoß bedeutet. Zudem nutzen die meisten Ladestationen grünen Strom, sodass auch bei der Energiegewinnung keine Emissionen entstehen.
Langfristig zahlt sich die THG-Prämie für die Umwelt zudem aus, denn die Mineralölindustrie hat sich verpflichtet, einen zunehmend größer werdenden Beitrag zum Umweltschutz zu tragen, da die Beimischung von Biokraftstoffen zu Diesel und Benzin nicht ausreicht, um die Vorgaben zu erreichen. Da die verfügbaren Fördertöpfe von der internationalen Petrochemie gefüllt werden, ist unbeachtlich, ob und in welcher Höhe die deutsche Regierung selbst Elektroautos in den kommenden Jahren subventioniert und ob die Unterstützungen bis Mitte der Dekade gegebenenfalls ganz auslaufen. Dieser private Emissionshandel soll noch mehrere Jahre laufen und hat damit einen nachhaltig positiven Einfluss auf die Umwelt.