2010 war ein schlechtes Jahr für deutsche Autofahrer. In über 4,25 Millionen Fällen rückten die "Gelben Engel" des ADAC im letzten Jahr auf Deutschlands Straßen aus. Im Vergleich zu 2009 ist dies ein Anstieg von 8,1 Prozent. Große Defekte waren eher selten. "Erfreulich für die betroffenen Fahrer ist, dass in 84,4 Prozent der Fälle der Schaden vor Ort behoben und die Weiterfahrt ermöglicht wurde", sagte Manfred Resch, Vorstand für Technik des ADAC Südbayern. Meistens waren es Kleinigkeiten, die das Auto stilllegten. Häufigste technische Ursache für Pannen waren defekte oder leere Batterien. Über 900.000 Mal leistete der ADAC simple Starthilfe. Die Elektrik sorgte auch sonst für die meisten Fehler: Als störanfällig erwiesen sich Zündanlagen und Reifen, gefolgt von Anlasser und Lichtmaschine.
Der Winter führte zu Problemen
Nicht immer war das Auto defekt, wenn der ADAC gerufen wurde. Fast 100.000 Autofahrer baten um Hilfe, weil sie sich aus dem eigenen Wagen ausgesperrt hatten. Und rund 25.000 Autos blieben mit leerem Tank liegen, eine "Kraftstoffspende" ermöglichte die Weiterfahrt.
Es ist also nicht der schlechte Zustand der Fahrzeuge für den Pannenrekord verantwortlich. 2010 litten die Autofahrer unter extremen Wetterbedingungen. Vor allem der strenge Winter zu Beginn des letzten Jahres und die hohen Temperaturen im Sommer haben den Batterien zugesetzt. Bei der winterlichen Kälte sei es zudem verstärkt zu zugefrorenen Leitungen oder Problemen bei der Zündung gekommen, sagte ADAC-Pressesprecher Christian Buric. Der 4. Januar 2010 war mit 23.798 Pannen der einsatzintensivste Tag.
Hinzu kommt ein langfristiger Trend im Reiseverhalten. Deutschland wird als Urlaubsland immer attraktiver, das hat auch seine Schattenseiten: "Mehr Urlauber verreisten 2010 mit dem Auto innerhalb Deutschlands. Das führte dann auch zu mehr Pannen", erläuterte Buric.