Verwirrspiel der Ökomodelle Ökomodell, Bluemotion, Blueefficiency, Econetic, Ecoflex, Efficient Dynamics

Begriffe wie Bluemotion, Blueefficiency, Econetic, Ecoflex und Efficient Dynamics verwirren mehr als sie erklären. stern.de sagt, was die neuen Bezeichnungen der Ökomodelle wirklich bedeuten.

Blau ist das neu grün

Begriffe wie Bluemotion, Blueefficiency, Econetic, Ecoflex und Efficient Dynamics verwirren mehr als sie erklären. Stern.de sagt, was die neuen Bezeichnungen der Ökomodelle wirklich bedeuten.

Bluemotion

Volkswagen war einer der ersten Hersteller, der seine sparsamsten Modelle mit einer entsprechenden Bezeichnung aus der breiten Wolfsburger Masse abheben wollte. "Bluemotion" als Mischung aus Blue und Motion sollte zeigen, dass man in einem Polo oder Golf besonders sparsam unterwegs war. Mittlerweile wurde die Bluemotion-Familie ausgeweitet. Alle Versionen bieten Schaltpunktanzeige, Start-Stopp-Automatik und ein Aerodynamikpaket. Neben der neuen Generation von Polo sind auch Passat und Golf / Golf Plus als Bluemotion-Versionen zu bekommen. Zudem gibt es für nahezu alle Modelle als buchbare Sonderausstattung ein Paket "Bluemotion-Technology" inkl. Start-Stopp-Automatik oder Ganganzeige. In den nächsten Jahren sollen weitere Bluemotion-Modelle folgen.

Blueefficiency

Mercedes macht es sich bei seinen sparsamen Modellen besonders schwer. Denn nicht überall wo "blueefficiency" drauf steht, ist das gleiche drin. Mal ist wie bei der A-Klasse eine Start-Stopp-Automatik, mal die Schaltpunktanzeige und mal fast gar nichts wie bei E- oder S-Klasse als besondere Sparausstattung an Bord. Die größten Sparmaßnahmen gibt es bei der S-Klasse, die als S 400 Hybrid als Hybridversion zubekommen ist und der A 160 Blueefficiency, der unter anderem über eine intelligentes Energiemanagement, verbesserte Aerodynamik und eine Start-Stopp-Automatik verfügt.

Bluetec

Dieselfahrzeuge sollten in den USA ab dem Jahre 2006 "Bluetec" heißen. Zumindest wenn es nach dem Willen von Mercedes gegangen wäre. Zusätzliche Filtersysteme sorgen seitdem dafür, dass die Dieseltriebwerke in den Modellen der Klassen E, ML, GL und R besonders sauber und somit in allen 50 Staaten der USA zulassungsfähig sind. An sich wollten BMW, Audi und VW ihre neuen Diesel allesamt "Bluetec" nennen, um den Dieselmief von Lastwagen und vergangener Zeit in den USA abzulegen. Doch letztlich blieb allein Mercedes auf dem selbst eingeführten Namen sitzen. Jeder Blutec-Diesel verfügt über eine Harnstoffeinspritzung. Die verbrennt die Stickoxide, die durch die Diesel-Verbrennung sonst in die Umwelt geblasen würden.

Clean Diesel

An sich hatte sich Audi mit Mercedes-Benz geeinigt, die neueste Dieselgeneration in den USA ebenfalls unter dem geschützten Namen "Bluetec" anzubieten. Doch Mercedes und Audi verkrachten sich und so gaben Audi und VW ihren in den USA angebotenen Sauber-Dieseln einen neuen Namen: Clean Diesel. Das heißt, der Wagen ist neben Katalysator und Partikelfilter zusätzlich mit einem Stickoxidkatalysator ausgestattet, der die Stickoxide durch eine Harnstoffeinspritzung auf ein Minimum reduziert.

DRIVe

Die Sparversionen aus dem Hause Volvo tragen den Namen „DRIVe“. Das sparsamste Modell im Volvo-Stall ist der C30 DRIVe, der pro 100 Kilometern gerade einmal 3,9 Liter Diesel auf 100 Kilometern verbrauchen soll. Die Technik entspricht zu weiten Teilen der, der aktuellen Ford-Econetic-Modelle. Sogar die mächtige Luxuslimousine ist mit einem 1,6 Liter großen Dieselmotor zu bekommen. Doch 109 PS sind für ein Auto dieser Größe doch etwas dünn.

Econetic

Ford tut sich ebenfalls schwer, den Trend zu sparsamen Ausstattungsvarianten mitzugehen. Deutlich später als die meisten Konkurrenten ließ man seine Econetic-Modelle als Antwort auf die Bluemotion-Familie von VW auf die Kunden los. Mittlerweile sind zumindest Ford Focus, Fiesta und der Mondeo als Econetic-Modelle mit besonders lang übersetztem Getriebe und Aerodynamikfeinheiten für einen besonders sparsamen Verbrauch zu bekommen.

Ecoflex

Auch Opel ließ sich Zeit, eine eigene Modellpalette an Ökomodellen mit einer besonders Bezeichnung zu versehen. Zwar hört sich der Begriff "ecoflex" mehr nach einem neuen Ladesystem, denn nach sparsamen Triebwerken an, doch nunmehr ist der Begriff bei den ins Wanken gekommenen Rüsselsheimern erst einmal eingeführt. Mittlerweile sind großen Teile der Opel-Flotte als Ecoflex-Modelle zu bekommen. Besonders interessant ist dabei der Opel Insigna Ecoflex, der mit seinem 160-PS-Diesel nicht nur einen Verbrauch von kaum mehr als fünf Litern Diesel, sondern auch noch ordentliche Fahrleistungen bietet.

Ecomotive

Jede Volkswagenmarke bekommt ihr eigenes Spritspar-Label. Was bei Volkswagen Bluemotion heißt und bei Skoda Greenline, sind bei Seat die Ecomotive-Modelle. Ganz neu sind Seat Leon, Seat Altea und Altea XL mit dem sparsamen 105-PS-Diesel zu bekommen. Der Name ist Programm: Ecomotive.

Efficient Dynamics

Als die meisten Hersteller in Sachen Effizienz noch ruhig vor sich hin dösten, brachte BMW in die Modelle der neuen 5er- und später der 3er-Generation eine Technologie mit der wenig deutschen Bezeichnung "efficient dynamics". Regenerative Bremsen, Start-Stopp-Automatik und entkoppelte Nebenaggregate sorgen bereits seit Jahren dafür, dass gerade die Dieselversionen von BMW besonders sparsam unterwegs sind. Zwar gibt es mit dem BMW 320d efficient dynamics ein besonderes Sparmodell. Doch fast alle Modelle vom kleinen BMW 116d bis zum BMW 7er sind mit Komponenten aus dem Efficient-Dynamics-Baukasten ausgestattet.

Greenline

Was bei Skoda die Greenline-Modelle sind, entspricht weitgehend der Bluemotion-Technologie aus dem Hause Volkswagen. Start-Stopp-System, rollwiderstandsreduzierte Reifen und lang übersetzte Gänge sollen bei den Skoda-Modellen helfen, die Verbräuche besonders gering zu halten. Aktuell sind die Modelle Fabia, Octavia und Superb als Greenline-Versionen zu bekommen.

press-inform
Stefan Grundhoff; press-inform

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