Anzeige
Anzeige

Elektromobilität Zahlen aus Dänemark zeigen: E-Autos häufiger in Unfälle verwickelt – Tesla an der Spitze

Ein Auto der Marke Tesla
Ein Auto der Marke Tesla
© David Zalubowski/AP / DPA
Eine Erhebung in Dänemark zeigt, dass E-Autos häufiger in Unfälle verwickelt sind als andere Autos. Autos der Marke Tesla sind dabei der Spitzenreiter, wie die Zeitung "Politiken" berichtet. Grund sei, dass die Fahrer nicht an die Wagen gewöhnt seien.

Elektroautos sollen umweltfreundlicher als Autos mit Verbrennungsmotor sein. Aber sind sie auch sicher? Zahlen aus Dänemark, die die Zeitung "Politiken" erfragt hat, zeigen, dass E-Autos offenbar häufiger in Unfälle verwickelt sind als Benziner oder Diesel-Pkw.

Die Zeitung hat bei den drei größten Versicherungsgesellschaften des Landes nach den Unfallstatistiken gefragt. Demnach meldeten die drei Versicherer Topdanmark, Tryg und Codan übereinstimmend, dass mehr Unfälle mit E-Autos registriert würden als im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor.

Die meisten Unfälle sind Blechschäden

Laut Topdanmark sind Elektroautos in 20 Prozent mehr Unfälle verwickelt als andere Autos. An der Spitze seien dabei Autos der Marke Tesla von Elon Musk. Hier seien es sogar 50 Prozent. Laut "Politiken" hat die Versicherungsgesellschaft in den letzten zwei Jahren 1500 Schadensmeldungen bei Tesla-Fahrzeugen registriert.

Jens Røpke, Leiter der Produktentwicklung bei Topdanmark, sagte "Politiken": "Ein Großteil der Schäden ist auf Unfälle zurückzuführen, wo beispielsweise das Auto in eine Betonsäule im Parkhaus oder im Carport daheim fährt. Dies liegt vermutlich daran, dass E-Autos schneller beschleunigen und den Fahrer möglicherweise überraschen."

Auch Codan, der offizieller Versicherungspartner von Tesla in Skandinavien ist, hält an diesem Trend fest. Auch in Norwegen, wo deutlich mehr E-Autos auf den Straßen unterwegs sind, gibt es ähnliche Berichte. Zahlen von dort würden zeigen, dass 50 Prozent der neuen E-Auto-Besitzer innerhalb des ersten Jahres einen Schaden am Auto erleiden. Bei den anderen Autobesitzern seien es 25-30 Prozent.

Leute müssten sich an Auto erst gewöhnen

Die Zahl der Schadensmeldungen würde aber nach mehreren Monaten sinken, wenn sich die Fahrer an ihr E-Auto gewöhnt hätten, sagt Søren Friis von Codan: "Es ist offensichtlich, dass sich die Leute daran gewöhnen müssen, dass etwas völlig anderes passiert, wenn man auf das Gaspedal in einem Elektroauto drückt." Man registriere vor allem Schäden in Form von Dellen im vorderen Teil der Autos, die beim Start oder Stopp entstehen würden.  

Laut Tesla seien die Unfälle darauf zurückzuführen, dass viele ihrer Kunden zuvor kleinere Pkw gefahren hätten, so "Politiken" weiter. "Ein größeres Auto erfordert natürlich eine gewisse Eingewöhnung des Fahrers, obwohl wir über ein benutzerfreundliches Sensorsystem verfügen", heißt es in einem Statement von Tesla.

Der Forscher Anders Fjendbo von der Technischen Universität Dänemarks sieht noch einen ganz anderen Grund für die erhöhte Zahl der Unfälle. Er meint, dass Männer, die gewagter fahren, in dieser Gruppe überrepräsentiert seien. Außerdem seien die meisten Käufer von E-Autos Männer.

In Dänemark sind rund ein Prozent der Autos im Straßenverkehr elektrisch betrieben. In Norwegen waren 42,4 Prozent aller 2019 verkauften Autos ein E-Auto. Nach Angaben der Versicherungen sei der geringe Anteil der Autos der Grund, warum es in der Regel teurer ist, ein E-Auto zu versichern, so "Politiken".

Quelle: "Politiken"

rw

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel