Die Geschichte um den ebenso namen- wie wortlosen Helden, der pünktlich zu seinem 16. Geburtstag auszieht, um ein Mann zu werden und nebenbei das Königreich zu retten, ist hier allenfalls Mittel zum Zweck. Ohne nennenswerte Handlungsfreiheiten bahnt sich der Spieler in der Egoperspektive seinen Weg durch insgesamt acht Level - und durch Heerscharen aufmüpfiger Schleimtropfen, Maulwürfe und anderer grimmiger Gegner.
Hilft anfangs noch wildes Gefuchtel mit der Wiimote, um sich der Viecher zu erwehren, müssen später gezielt vertikale, horizontale oder diagonale Hiebe ausgeführt werden. Auch Stöße sind möglich, aufgrund der schwammigen Bewegungserkennung aber nur selten erfolgreich. Auf Knopfdruck verwandelt sich das Schwert zudem in einen Schild, mit dem gegnerische Attacken geblockt und letztlich auch gekontert werden können. Feindliche Geschosse lassen sich indes mit einem präzisen Schwerthieb zurück zum Absender schicken - was zwar etwas Übung erfordert, aber auch Schild-schonender ist. Der geht nämlich irgendwann in die Brüche ...
Erfolgreiche Aktionen füllen eine spezielle Energieleiste. Ist diese voll, kann ein besonders verheerender und halbwegs spektakulär in Szene gesetzter "Meisterstreich" ausgelöst werden - sofern man die simplen Bewegungsvorgaben richtig nachahmt.
Es sind die Kämpfe, die "Dragon Quest Sword" erträglich machen. Der Rest des Spiels gleicht jedoch einer engen Einbahnstraße durch grafisch öde Wald- und Wiesenlandschaften, sterile Gemäuer und Höhlen. Gelegentlich gilt es am Wegesrand etwas aufzulesen, eine Schatztruhe zu öffnen oder einen Felsbrocken zu zerbröseln. Traurig, aber wahr: Vereinzelte Abzweigungen und eine kurze Floßfahrt müssen schon als Highlights bezeichnet werden.
Nur in der Stadt darf sich der Spieler frei bewegen, abspeichern, seine unterschiedlichen Schwerter pimpen oder sich einen Gefährten für seinen nächsten Ausflug suchen. Warum er allerdings nur hier neue Rüstungen anlegen kann und sich zudem ausschließlich mit dem Digital-Steuerkreuz bewegen lässt, dürfte jedoch auf ewig ein Betriebsgeheimnis der Entwickler bleiben. Fakt ist: Der Nunchuck-Controller ist in "Dragon Quest Swords" arbeitslos.
Dragon Quest Swords: Die maskierte Königin und der Spiegelturm
Hersteller/Vertrieb | Square Enix/Koch Media |
Genre | Rollenspiel |
Plattform | Wii |
Preis | ca. 60 Euro |
Altersfreigabe | ab 6 Jahren |
Nach wenigen Stunden ist die Hack&Slay-Zugfahrt vorbei. Wer will, kann die Level mit ihren stets an derselben Stelle auftauchenden Gegnern immer und immer wieder abgrasen, um so an seltene Gegenstände und Materialien zu kommen, mit denen letztlich auch die letzte Herausforderung - die Bonus-Bossgegner nach dem Ende des Spiels - flöten geht. Oder sich an lahmen Minispielen versuchen. Tauschgeschäfte mit einer skurrilen, fetten Katze machen. Oder in bester "Löwenzahn"-Tradition einfach mal abschalten ...