Die zarte Elfe Kameo weiß gar nicht, wie ihr geschieht: Von der königlichen Mami als Thronfolgerin auserkoren, muss sie den Kampf gegen ihre eifersüchtige Schwester und den Trollkönig aufnehmen, um den Frieden im Fantasy-Königreich wieder herzustellen. Gar keine so einfache Aufgabe für die drollige Mischung aus Mr. Spock, Lara Croft und Nscho-tschi (Winnetous Schwester). Nur gut, dass Kameo über eine einzigartige Gabe verfügt: Sie kann sich jederzeit in einen von zehn Elementarkriegern verwandeln. Dieses Feature macht aus "Kameo: Elements of Power" ein sehr abwechslungsreiches Spiel.
Wer will ich sein?
Um die vielfältigen Aufgaben und Gegnerhorden erledigen zu können, muss sich der Spieler für den passenden Elementarkrieger entscheiden. Ist rohe Kraft gefragt, verwandelt sich die süße Kameo kurzerhand in den knorrigen "General Schaden". Kommt es hingegen auf das Zerstören von Hindernissen an, nimmt Kameo die Gestalt von "Thermit" an, einem mit Lavabomben ausgestatteten Hitzkopf. Und bei Klettereinlagen ist der eiskalte "Chilla" die erste Wahl. Klasse: Die Verwandlungen dürfen beliebig oft durchgeführt werden. Beispielsweise kann Kameo eine Keilerei als "Feuerechse" beginnen, zwischendurch als "Blizzard" ganze Gegnerhorden in aller Herren Lüfte verstreuen und dann in Form von "Flex" über eine Felsschlucht springen. Bevor der Morphingspaß aber beginnen kann, muss Kameo die einzelnen Elementarkrieger erst einmal befreien...
Rein ins kalte Keilen
Fast so ungewöhnlich wie das Spielprinzip ist auch der Beginn von "Kameo". Anstatt dem User die grundlegende Steuerung in einer Art Trainingslevel zu erklären und ihm genügend Zeit zu geben, um sich an die Grafikpracht zu gewöhnen, findet er sich gleich inmitten des Kampfgetümmels wieder. Die erste Aufgabe besteht darin, in eine von zahlreichen Trollen bewachte Festung einzudringen. Der Wurf ins kalte Wasser dürfte nicht jedermanns Sache sein und bei ungeübten Gamern ein wenig Frust aufkommen lassen. Schwer ist "Kameo" dennoch nicht: Einerseits weist das Spiel den Xbox-360-User durch Einblendungen auf mögliche Aktionen hin. Zum anderen sind die Feinde zwar zahlreich, aber nicht immer brandgefährlich. Lediglich die dicken Bosse stellen eine echte Herausforderung dar.
Zwischen den Kämpfen streift die wunderbare Wandlerin auf dem Rücken ihres Pferdes durch das friedliche Königreich, trifft allerlei skurrile Gestalten und findet Power-Ups - etwa Runen, Elementarfrüchte und Kristallaugen. Dies stellt einen ausgezeichneten Kontrast zu den meist hektischen Massenschlachten dar.
Kameo - Elements of Power
Hersteller/Vertrieb | Rare/Micrososft |
Genre | Action-Adventure |
Plattform | Xbox 360 |
Preis | ca. 60 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Zu zweit, aber nicht online
Neben dem Singleplayer-Modus verfügt "Kameo: Elements of Power" auch über eine Coop-Variante, die es zwei Spielern ermöglicht, das Abenteuer per Split-Screen-Darstellung gemeinsam zu bestehen. Ein echter Online-Modus ist leider nicht vorhanden.
Bombast für Augen und Ohren
Auch wenn es müßig ist, es stets zu wiederholen: Die Bombast-Grafik kommt nur auf der entsprechenden hoch auflösenden TV-Hardware zur Geltung, für den ultimativen Soundflash sollte die Xbox 360 per optischer Kabelverbindung mit einem Surroundsystem kommunizieren. Dennoch hinterlässt die Optik auch auf Standard-TVs einen ausgezeichneten Eindruck. Besonders die großflächigen Außenlevel, in denen sich oftmals Dutzende von Gegnern tummeln, sind eine Augenweide. Ein spezielles Lob geht an das Lokalisierungsteam, das ganze Arbeit geleistet hat. Angefangen beim Handbuch über die Bildschirmtexte bis hin zu den Synchronsprechern - "Kameo: Elements of Power" ist fehlerfrei.