"Shadow The Hedgehog" Guter Igel, böser Igel

Ein Igel mit Sinnkrise: Das Sonic-Pendant Shadow kann sich nicht so recht zwischen guter und böser Gesinnung entscheiden. Zu helfen ist dem borstigen Vieh aus ganz anderen Gründen aber ohnehin nicht mehr ...

Die Geschichte von Shadow reicht rund 50 Jahre zurück. Damals hat ihn der Erfinder Gerald Robotnik als ultimative Lebensform geschaffen. Da er offensichtlich zu wenig an Gingkoblätter genascht hat, leidet Shadow an einem massiven Gedächtnisverlust. So lässt er sich von den Black Arms, einer außerirdischen Armee, vor den intergalaktischen Karren spannen und begibt sich auf die Suche nach sieben Chaos-Smaragden, die ihm schließlich eine Menge über seine wahre Vergangenheit verraten. Das Game ist geprägt von der Balance zwischen Gut und Böse - und mit diesem Zwiespalt muss denn auch der Spieler erst einmal fertig werden.

Das actionlastige und von hoher Geschwindigkeit geprägte Abenteuer besteht aus rund 50 Missionen. Entwickler Sega betont den nichtlinearen Spielverlauf, verspricht aber letztlich mehr, als "Shadow" tatsächlich halten kann. Selbst die elf unterschiedlichen Endsequenzen (je nachdem, welchen moralischen Weg der Spieler beschritten hat) ändern wenig am eigentlichen Geschehen, dass nur an wenigen Knackpunkten unterschiedliche Richtungen einschlägt.

Ein Reihe von Waffen helfen dem Antihelden bei der Suche nach den Edelsteinen: Wurm-Laser, Strahlenwaffen, Bazookas - das martialische Arsenal ist recht umfangreich. Auch an Special Moves mangelt es dem schwarz-roten Sonic-Pendant nicht: Dank "Chaos Control" vermag Shadow Raum und Zeit zu verändern, "Chaos Blast" hinterlässt dagegen eine Spur der Verwüstung.

Shadow legt eine flotte Sohle aufs Parkett, wird aber durch die teils katastrophale Technik des Titels gehörig ausgebremst. Matschige Texturen und üble Ruckler trüben die Highspeed-Hatz durch Inka-Ruinen, Großstadt-Schluchten und Raumstationen enorm.

Shadow The Hedgehog

Hersteller/Vertrieb

Sega/Sega

Genre

Jump & Run

Plattform

PlayStation2, XBox, GameCube

Preis

ca. 50 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

Traurig, aber wahr: "Shadow the Hedgehog" sieht auf allen Systemen stellenweise schlechter aus als sein Dreamcast-Vorgänger. Hinzu gesellt sich eine extrem störrische Kameraführung, die sich zwar nachjustieren lässt, aber so manchen Frustanfall provoziert. Dennoch ist die Selbstfindung des Igels bereits nach rund zehn Stunden vorbei - und der Spieler um eine Erkenntnis reicher: Das Geld hätte er sich sparen können.

TELESCHAU
Joachim Sinner/Teleschau

PRODUKTE & TIPPS